18.12.22 Prüm – Waxweiler 26,9 km (868,8 km) 

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18.12.22 Prüm – Waxweiler 26,9 km (868,8 km) 

Es ist immer wieder erstaunlich und ich kenne diese Phänomen bereits von vergangenen Caminos.  Ich wache nachts auf und denke: „Alles tut weh, du wirst unmöglich morgen laufen können“ 

Und dann beim Klingeln des Weckers springt man wie ein junges Reh aus dem Bett😅…. na gut… kein junges Reh 🙃😅😂… aber zumindest frisch und munter😃

Wir frühstücken zusammen und dann fahren mich Nico und Daniel nach Prüm zum Startpunkt. Noch einmal Abschied… Vielen Dank ihr Zwei 🙏❤️🙏

Der Kaffee drückt und da ich auf gar keinen Fall Lust habe, später mich bei dieser Kälte in den Wald hocken zu müssen, gehe ich zum Hotel rüber. Dort habe ich gestern den Stempel geholt und die Dame war sehr nett, sie wird mich bestimmt auf die Toilette lassen.  Tut sie 😊

Es ist nicht ganz so eisig wie gestern, aber doch noch -6 Grad Celsius. 

Ich bin schon vorgewarnt. Es geht gleich steil hoch!! 

Mir kommt er gar nicht so krass steil vor… Mit gleichmäßigen und nicht allzu schnellen Schritt und den Stöcken sowieso bin ich schon bald oben. Dort sehe ich mal wieder die Muschel vor lauter Bäumen nicht. Und selbst meine rote Linie auf dem Handy hilft mir nicht… mir fehlt gerade das räumliche Denken… blond 😅

Doch irgendwann findet auch ein blindes Huhn einen Korn 😂😂

Noch einmal schönster blauer Himmel und winterliche Landschaft… sooo schön. 

Doch ich spüre ein Problem aufkommen. Ich war für den Aufstieg einfach zu dick angezogen, das Merino-Langarmshirt hätte gereicht… der Fleecepullover war völlig überflüssig. Beides scheint durchgeschwitzt zu sein…. Sch…!!! 

Ich habe noch gute 5-6 Std. vor mir!! Mist Mist Mist…Gar nicht gut. 

Das wird nicht von alleine trocknen. Wir haben noch immer minus 6 Grad🥶🥶

Was mache ich nur?! 

Eigentlich gibt es nur eine richtige Möglichkeit…puhhhh 🥶🥶🥶

Ich passiere ein ziemlich angezogenes Dorf und komme an einen Waldrand. Und da steht eine Bank. Ich bleibe stehen, überlege, gehe einige Schritte weiter, bleibe wieder stehen… will vorwärts gehen, aber die Vernunft lässt mich zurück zur Bank gehen. 

Brrrr🥶🥶🥶 Neeee!! Doch!!! 

Okay… ich packe den Rucksack aus, natürlich ist das, was ich brauche, ganz unten. Die Packsäcke fassen sich schon eiskalt an. Und dann muss es schnell gehen. Die nassen Klamotten aus, die trockenen an. Ich entscheide mich für kurzärmeliges Merinoshirt unter Langarm-Merinoshirt sowie die Daunenjacke drüber. Die schwarze Jacke befestige ich außen am Rucksack! Meine Finger sind kurz vorm Abfrieren. 

Manno… das war ne mega vernünftige Entscheidung, die sich jedoch sowas von unvernünftig angefühlt hat🥶🥶🥶 

Aber nun gehts mir besser. Und ich laufe durch die Schönecker Schweiz… ein schönes Fleckchen Erde. Muss im Sommer auch traumhaft sein. 

In dem kleinen Städtchen Schönecken gibt es sogar ein Lokal, das geöffnet ist. Ich entscheide mich für ein Päuschen im Trockenen. Heißer Kaffee, heiße Suppe….wunderbar.

Als ich rauskomme, bemerke ich als erstes, dass Sonne und blauer Himmel sich verabschiedet haben. Vielleicht auch schon, bevor ich ins Restaurant reingegangen bin und ich hab es nur nicht gemerkt. 

Grau….wie immer… Zeit zum Gedanken denken 😅… ich gleite so von einem Thema ins nächste und so vergeht ein Kilometer nach dem anderen. Es geht auch wieder mal schön auf, aber nicht zum Ende.. das ist doch schon mal was 😅

Gegen 16:45 Uhr bin ich am Ziel und werde herzlich mit Kaffee und Nußecken empfangen. 

Der Abend gehört den Weihnachtsfilmen😊

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