13.02.23 Espalion – Las Barhas – 28 km (1886 km)

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13.02.23 Espalion – Las Barhas – 28 km (1886 km)

Nun also nicht mehr alleine😊

Gemeinsames Frühstück- wunderbar.

Trotzdem starte ich erstmal alleine, etwas später als die anderen drei. 

Ich lade noch schnell die letzten 2 Blogs hoch und vervollständige sie mit Fotos. 

Krass, ich muss mir echt abgewöhnen, sooo viele Fotos zu machen. Manchmal könnte es ja auch reichen, das Motiv nur einmal zu haben. Hat man später nicht die Qual der Wahl und der Speicher ist nicht ständig voll. 

Florian, der Hospitalero schaut nochmal zu mir rein um sich zu verabschieden.  So lieb. Er hat seine Tochter auf dem Arm, die er in den Kindergarten bringt.  

Draußen wartet bestes Wetter auf mich. Wunderbar. 

Nun bin ich also nicht mehr alleine. Das war ein richtig schöner Pilgerabend und Florian ein toller Hospitalero. Auch für ihn war es in diesem Jahr der erste Abend mit mehr als nur ein oder zwei Pilgern. 

Die anderen Drei haben sich auch auf dem Weg kennengelernt, die Männer schon auf der ersten Etappe ( nach Le Puy) und Audi kam dazu bei Nadéje in Les Cambrassats, also am Abend vor Espalion. 

Und in Espalion ich😊 Weil ich den Tag Pause eingelegt habe, der eigentlich gar nicht geplant war. Und ich merke sofort, die Pause war richtig. Meine Knie sind erholt. 

Nur nix riskieren, schliesslich will ich noch ANKOMMEN. Audi hat mir erzählt, dass sie im letzten Jahr im Aubrac abbrechen musste, wegen den Knien.  Dieses Mal hat sie dort wieder angefangen und ist für eine Woche auf dem Camino. Sie geht es gerade bergab langsamer an und achtet auf sich. 

Nun ist der Weg doch noch geselliger geworden😊

Und tatsächlich auch einfacher bzgl. der Organisation der Übernachtungen. Denn die Hospitaleros wissen, welche Herberge am nächsten Etappenziel geöffnet hat 🙏🙏🙏 Darum ist heute das Ziel auch Las Barthes. Der Ort liegt auf der Wegalternative GR 6. 

Das erste Stück Weg geht am Fluss Lot entang und später treffen Fluss und Weg auch wieder kurz zuammen.

Nach dem ersten kleinen Dörfchen geht es erstmal ziemlich krass hoch. Stimmt, Florian hat sowas gesagt. Auf kürzester Distanz werden 150 Höhenmeter überwunden😅😅 

Schweißtreibend. Aber in Ordnung. Lieber steil hoch, als steil runter. Mit hoch haben die Knie weniger Probleme. Man keucht halt bisserl mehr 🤪

Oben auf der Ebene erstmal n Päuschen. Jacke aus, herrlich☀️☀️

Die Hälfte bis nach Estaing, dem nächsten schönen Städtchen, ist geschafft. 

Kurz vor Estaing kommt noch ein kleines hübsches Dörfchen. An einer Kapelle, schmeiße ich den Rucksack ab und gehe mal die Treppe hoch. Oben merke ich, dass es zu einem Château gehört. Doch da ruft auch schon eine ältere Spaziergängerin, dass es privat wäre… uppps. Aber die Aussicht war gut. 

Noch ein kleines Stück weiter… naja, knapp 3 km 😅… und das hübsche Städtchen Estaing liegt mir zu Füßen… quasi.

Und wer sitzt da am Flüsschens Lot? In Estaing? Meine 3 Pilger – ich freue mich 😊


Und auch ich habe noch Zeit für ein Päuschen bevor wir gemeinsam aufbrechen😊🥾

 Tatsächlich ist es dann aber auch schon 14 Uhr durch, als wir losziehen.  Und es sind um die 16 Grad und Sonne. Mit der Jacke zu laufen ist einfach zu warm. Und so gehe nun auch ich im Tshirt☀️😊

Aber es liegen lt. Komoot noch immer 4h  reine Laufzeit vor uns und auch 500 Höhenmeter Aufstieg.

WOW…. Es geht mal gleich ordentlich steil hoch.

Gerade saßen wir noch schön entspannt unten in der Stadt, und nun haben wir einen mega Ausblick auf selbige. 

Es ist ein angenehmes Gehen… mal zusammen, mal einzeln, mal quatschen die einen miteinander, mal die anderen…. mal zieht der eine, mal der andere…. 

Ne ganze Weile erzähle ich mit Tanguy, wir beide werden  ja bis Saint Jean Pied de Port gehen.Ich bin ganz erstaunt, denn Tanguy spricht recht gut deutsch. Er hatte schon im Gite “ La 1ère étape“ von Anne und Didier gehört, dass ich vor ihm bin und hat daher immer nach Fußspuren geschaut 😄

Und dann muss ich schmunzeln… hatte mir ja beim Universum  🙃🙃 eins, zwei Pilger bestellt… wenn schon kein Spanier oder Deutscher, dann doch bitte einen französischen Pilger, der spanisch  spricht oder englisch.

Aber heyyyy…. ein französischer Pilger, der deutsch spricht, ist natürlich schon auch sehr easy 🙃🙃🙃  

Uiiii, der Weg hat es ganz schön in sich. Halleluja! Und ich bin sehr sehr dankbar, dass ich da heute nicht alleine durch muss. Ich wäre hier ganz schön abgekackt.  

Und hätte wahrscheinlich gefühlt 300 Bilder geschossen, um zu trödeln… und mich hoch geschleppt. Und laut geflucht. Das lass ich dann jetzt auch lieber sein 😅 Und ich bleibe an der Gruppe dran 😊

Auf gerader Strecke bin dann sogar mal ich, die zieht… ich will nur noch eins: ankommen. 

Beziehungsweise wäre ein herrliches Kaltgetränk auch nicht schlecht. Und hey…. in Campuac, 2 km vor Ziel, gibt es sogar eine geöffnete Bar. Auf die paar Minuten kommt’s ja nun auch nicht mehr an😅 

Im Gite haben wir eh schon Bescheid gegeben, dass wir etwas später kommen. 

Und so fangen  wir auf unseren letzten Kilometern noch etwas Stimmung vom Sonnenuntergang ein,  bevor es dann dunkel ist.  

Gegen 19 Uhr erreichen wir unser Ziel. Wir alle 4 haben irgendwie diese Etappe etwas unterschätzt. 

Wir werden schon  erwartet von einer kleinen freundlichen Dame. 

Die Jungs bekommen ein gemeinsames Zimmer, Haude und ich jeder ein Einzelzimmer 😊

Unsere Gastgeberin hat einen wahnsinnigen Redebedarf und da bin ich jetzt ganz froh, dass ich mich ausklinken kann und einfach nur auf’s Bett fallen lassen kann. Und so steht sie sicher 10 Minuten zwischen unseren 3 Zimmern und redet fast ohne Luftholen😅😅 Wahrscheinlich redet ihr Mann bisserl wenig und in den vergangenen Monaten waren ja auch kaum Pilger da 🙃

Sie erzählt irgendeine Story von Pilgern aus der Vergangenheit.  Aber irgendwie ist sie auch süß. 

Bis wir alle geduscht haben, ist es dann  auch schon um 20 Uhr.

Zum Abendbrot gibt es einen leckeren frischen Salat und dann mal grüne Bohnen mit Würstchen, mal was anderes als Sauerkraut 😅🙏 und auch ganz lecker. 

Beim Käsegang ist unsere kleine Gastgeberin wieder voll in ihrem Element. Sie erklärt uns gute 8 Minuten die Käsesorten. 

Ich bat mit einem Augenzwinkern Tanguy, sich bitte ALLES gut zu merken und mir im Anschluss zu übersetzen😎😜

Nach dem Nachtisch verabschiedet sich auch rasch einer nach dem anderen von uns – müüüde. 
Auf Henri‘s GPS-Aufzeichnung vom Tag stehen sogar 31km, das trifft die Sache heute wahrscheinlich eher. Aber ich gebe hier mal die Kilometer lt. Buch an bzw. zähle die, wie immer.

Eine Antwort

  1. Martin Dexheimer sagt:

    Sandra mitten unter Pilgern. Das klingt ja mega gut.

    Ich freue mich mit dir.

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