11.02.23 Les Cambrassats – Espalion – 20,5 km (1.858 km)

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11.02.23 Les Cambrassats – Espalion – 20,5 km (1.858 km)

Ich kann mir Zeit lassen… so ist es mit Nadeje schon abgesprochen.

Aber was heißt das?? Eigentlich renne ich der Zeit ständig hinterher🙃🙃🙃… sowie ich am Tagesziel ankomme😅😅

Zeit habe ich nur beim Laufen… da habe ich viel Zeit und das ist gut so😍

Lass ich mir morgens mit dem Aufbrechen Zeit, weil ich eben noch n Blog schreibe, Fotos aussuche und komprimiere, „Call to Act Aufrufe“ gestalte und trotzdem noch 2 bis 3 Blogs hinterhänge, komme ich auch später an. Dann ist die Zeit abends knapp für die Vorbereitung der nächsten Etappe, Wäsche waschen ( per Hand ja meist), Essen vorbereiten etc… 

Jajaja, die Sache mit der Zeit…

Irgendwie hat man nie genug davon😅 Nicht mal auf dem Camino.. zumindest nicht auf diesen meinem jetzigen Camino. Aber eben, der steht auch nicht im Vordergrund. Wichtig ist dieses Mal für mich etwas anderes… der Erfolg der Spendenprojekte. 🙏🙏🙏

Ich gehe also mal wieder zu spät los. Zum Frühstück hatte ich paar Zwieback mit Marmelade und einige Kaffee. Nächster Ort in ca. 13 km. Und 100% ig komme ich zu ner Zeit dort durch, wenn alles geschlossen hat. Ich krame also alles Essbare aus den Katakomben meines großen Rucksacks vor und packe es in den kleinen Rucksack. Datteln zum Beispiel sind da schon seit Ewigkeiten drin. 

Irgendwie wird’s gehen. 

Eigentlich ist das Thema Schnee nun für einige Wochen durch…links und rechts vom Weg ja, ABER auf dem Wanderweg ist noch genug vom alten Zeug da. Verhärtet, teilweise vereist. Läuft sich also nicht so prickelnd, aber auch lustig. Und heeeeyyy, die Sonne scheint. Verdammt geil. 

Teilweise laufe ich also AUF verhärteten Schneewehen entlang und auf einer von diesen „ entschärft“ es mich. Rechts oben sieht es so aus, als wenn es gleich einbrechen würde, wenn ich dort lang gehe. Also entscheide ich mich für links, wo schon einiges weggetaut ist. Und ich lande mit dem Fuß auf Eis und Zack, liege ich lang. Tat schon bisserl weh, aber ich werde es wohl überleben😅🙃

Der 3. Sturz in 3,5 Monaten – das geht eigentlich. Und der Rucksack fängt doch immer Schlimmeres ab.🙏

In den nächsten Stunden geht es runter, runter.. auf 375m. Gestartet bei über 900m. Meine Knie bedanken sich schon im Vorfeld. Auch wenn sie durch die Flachstrickstrümpfe gut gestützt sind, merke ich, dass das gerade alles andere als gut ist.  Und so versuche ich, so vorsichtig und langsam wie es nur geht, runterzugehen und natürlich und sowieso mit den Stöcken. 

Der grösste Teils der Strecke runterwärts geht durch einen Laubwald. Laub ohne Ende auf dem Weg. Und darunter lauern dicht an dicht Stolperfallen…. Steine, Wurzeln, Löcher, rutschige Felsen und auch Motterstellen. 

Also volle Konzentration und Anspannung die ganze Zeit.

 Bin froh, als ich da durch bin und es auch mal hin- und wieder mal geradeaus oder hoch geht😅

Einige von euch wissen ja, dass ich im vergangen Winter ein richtig krasses Knieproblem hatte. 

Tatsächlich sind die Strümpfe, die ich nun Dank Lipödem tragen muss, ein Segen für die Knie. 

Naja, wie bereits geahnt, ist das kleine schöne Städtchen, dass auch UNESCO-Weltkulturerbe ist, wie ausgestorben, als ich dort ankomme. Saint-Côme-d’Olt. Wirklich sehr schön. 

Und sie haben eine sehr schöne Pausenstation für Pilger. Und auch so entgeht einem in diesem Städtchen nicht, dass man auf dem Pilgerweg ist. Es gibt auch einen großen Aufsteller, auf dem Menschen, die Pilger aufnehmen oder betreuen und Pilger vorgestellt. Sehr schön.

Es gibt 2 Wege nach Espalion, meinem heutigen Etappenziel.

Einmal über einen Berg.. knapp 200 Höhenmeter und oben gibt es eine persische Kirche, eine Marienstatue und schöne Ausblicke! Der andere Weg führt parallel zum Flüßchen Lot entlang.

Hey!! Weißt du, wieviele schöne Ausblicke ich schon in den letzten Monaten genossen habe, wieviel Kirchen und wieviel Marienstatuen gesehen habe?!?!?! Richtig!!! Auf diese kann ich jetzt verzichten. Ich nehme den sonnigen Weg ohne Schweißtropfen🙃🙃🙃

Auf dem Weg nutze ich die Zeit für ein Gespräch mit Martina von der Schweriner Volkszeitung… demnächst dann zu lesen 😊😊

Dann hält doch tatsächlich ein Auto an und gibt mir ein Zeichen, dass ich die Tür öffnen soll. Nee, ich will nicht fahren!!!! 

Ahh, er will mir erklären, dass ich da oben lang gehen muss! Spinnt wohl! Aber er sieht auch bisserl persisch aus…und von dieser persischen Kirche schwärmt er mir auch vor. Ich muss die unbedingt sehen. Ja, ja… mache ich später- ohne Rucksack 🐦👈

Über eine Allee parallel zum Lot komme ich in die Stadt hinein. Sooo schön. Ich genieße es, trödele rum.

Dann meldet sich mein Magen und ich muss dringend eine Bäckerei oder finden. Supermarkt hat bis 20 Uhr auf, das hat also Zeit. 

Zur Herberge passiere ich die “Pont Vieux”, die ebenfalls in der Liste des Weltkulturerbes zu finden ist. Mega schön. 

In der Herberge bin ich alleine, welch ein Wunder 😎

Mein Name steht schon an der Zimmertür😍

An der Nachbartür steht auch ein Name. Aber es ist ein Freund vom Hospitalero. 

Schlüssel gibt es auch wieder nicht, weder unten, noch im Zimmer. Aber es gibt ein Holzkeil. 😅😅

Es geht noch schnell in den Supermarkt und ich hole mir eine Pizza… fertig. 

Meine Knie schmerzen – Mist. Nachts wache ich einige Male auf und creme sie mit Spezialsalbe ein. Sollte ich morgen doch besser pausieren?? 

Vor paar Stunden im

Interview habe ich noch gesagt, dass so schnell keine Pause geplant ist… Körper ist fit und der ist Chef. 

Nachdem ich die Strümpfe aus hatte, sah das mit dem Fit aber anders aus. Hmmmm… kann ich auch morgen früh entscheiden. 

Eine Antwort

  1. Martin Dexheimer sagt:

    Da hast du ja ein Foto von meinen Hospitaleros in Saint Combe. erstes Foto.
    Hach und du nähert dich Conques.

    Hab einen schönenn Weg über die schöne und bergige Podiensis. Nach Estaing gehts wieder hoch.

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