09.12.22 Altenberg – Köln 21,4 km ( 720,9) 

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09.12.22 Altenberg – Köln 21,4 km ( 720,9) 

Das Wetter ist super, kühl, aber sonnig. Und so starte ich beschwingt in Richtung Köln. 

In dem kleinen schönen Ort Odenthal ein Kaffeepäuschen, hat te ja noch keinen Kaffee. 

Nach Odenthal geht’s ein bisserl durch die Natur und dann ist auch schon Schildgen ran… das nächste kleine Städtchen mit einer Kirche, die ins Auge sticht, völlig anders ist… die Herz-Jesu-Kirche. 

Es kommt ein sehr schönes Waldgebiet und hier treffe ich – je näher es an Köln-Mülheim ran geht, jede Menge Jogger, Nordic-Walker, Spaziergänger, Fahrradfahrer, Gassigeher etc. 

Und dann bin ich auch schon in Mülheim… nicht unbedingt schön zu laufen und es zieht sich und es zieht sich. Es sind bestimmt 5 km bis ich ich endlich auf den Rhein stoße. Ich glaube, jetzt fange ich an zu strahlen☀️ 

Soo schön. Und die Sonne lacht… welch ein großes Glück 🙏

Nachdem ich gestern bei den Sch…Wetter lief, geht es heute bei Königswetter nach Köln rein, eine meiner 3 Lieblingsstädte in Deutschland … ( Berlin, Hamburg, Köln). Ich genieße den Anblick des Rheins in der Sonne….

Denke mal wieder über Entfernungen nach. WOW… ich bin mal nach Köln gelaufen. Ist schon krass😃

Bin in Köln doch relativ oft…und nun bin ich statt mit der Bahn zu Fuß gekommen😅😅 Ich kann es eigentlich selbst kaum fassen. 

Die Strecke führt nun direkt am Rhein entlang, vorbei auch am Hafen Mühlheim. 

Zugegeben… als ich erst so durch die Vorstadt Mühlheim trottete, war ich schon bisserl angefressen… nicht die schönste Laufstrecke. Aber nun…der Hafen Mühlheims versöhnt mich mit dem hinter mir liegenden Teil.

Der Rhein glitzert im Sonnenlicht, das eine oder andere Schiff kommt vorbei, der Dom ist schon zu sehen… mein Herz lacht. 

Noch vor der Hohenzollernbrücke und am Rhein laufe ich mit einer Spaziergängerin zusammen und wir unterhalten uns sehr angenehm. Und dann bin ich auch schon auf der Hohenzollernbrücke. Irgendwie bin ich nicht mehr direkt auf dem Camino, zumindest sehe ich keine Muscheln mehr. Ist mir auch sowas von egal gerade. Ich genieße einfach diese letzten Meter kurz vor dem Dom und auch das internationale Stimmengewirr, das jetzt um mich herum schwirrt… obwohl… es ist hauptsächlich die spanische Sprache, die ich ringsherum höre 🥰 Hier und da biete ich an, ein Foto von Pärchen oder Familien zu machen, wie ich es halt auch als Reiseleiter oft mache. 

KÖLN – eine meiner Lieblingsstädte und eins meiner großen Etappenziele ist erreicht.  Und dieses Wetterchen ☀️😃☀️ dazu; ich habe das Gefühl, mein Herz hüpft raus vor Freude. 

Der wunderschöne Dom! Erstmals 1990 im Februar bestaunt… dann immer wieder, im vergangenem Herbst sogar auf den Dächern umhergelaufen… ein so tolles Erlebnis… im Frühjahr zu zweit genossen  😍 und jetzt hergelaufen🥾❤️🥾. 

Ich zünde zwei Kerzen an und gehe zum Dom-Forum um mir einen Stempel zu holen. Und dann zum neuen AKE-Büro, das seit wenigen Wochen nun direkt gegenüber vom Hauptbahnhof zu finden ist😊und  treffe dort auf Jule und Frank, meine Nebenjob-Kollegen. So schön. Und auch das neue Büro – Hammer 😃 Auch Dario, den Azubi lerne ich kurz kennen. Ich bleibe kurz auf einen Kaffee und nehme meinen neuen Reise/Pilgerführer in Empfang für die Strecke Köln-Trier, den hat mein Papa nämlich vorgeschickt. 

Frank lädt mich zum Vietnamesen ein 🙏 und wir quasseln über‘s Pilgern, Reisen etc. Für Frank startet morgen eine Mehrtagesreise sehr früh und darum schläft er heute in Köln im Coellner Hof, wie ich sonst ja auch so oft vor den Reisen. 

Frank und mich verbindet auch so eine besondere Geschichte… die auf dem Camino Frances begann.

Denn dort lernten wir uns kennen vor 9 Jahren. In einer Pilgerherberge in Feirreiros,  Bett an Bett quasi  in einem größeren Schlafsaal. Und wir quatschten uns in englisch an, bis einer von beiden meinte, wir könnten vielleicht auch deutsch reden 😅

Frank war eigentlich mit einer Gruppe unterwegs, die sich auf dem Weg gefunden hat. Wir sind am nächsten Tag einige Kilometer zusammen gelaufen. Ich bekomme es nicht mehr so ganz zusammen, Frank schon eher. 

Wir liefen bis Portomarin und tranken dort noch einen Kaffee zusammen. Frank wollte dort auf seine Gruppe treffen. Gruppe… nein, da hatte ich alles andere als Lust drauf. Ich kam vorher gerade aus einem trendtours-Reiseleiter-Einsatz. Einige Monate ohne frei durchgearbeitet und vieeeele Menschen… ich war auf dem Camino, weil ich Ruhe suchte😊 Begegnungen auf dem Weg willkommen – aber abends keine lauten Runden. So ist jeder Camino anders, mal genießt du genau diese quirligen internationalen Begegnungen in den Herbergen und ein anderes Mal flüchtest du davor. 

Frank und ich liefen uns noch ein weiteres Mal über den Weg, kurz vor Melide. 

Und dann in der Unterkunft Monasterio in Santiago de Compostela vor dem Frühstücksrestaurant, ich kommend, er gehend. Ich freute mich, ihn dort nochmals zu sehen und Frank sagte, dass ich ihm die Unterkunft ja empfohlen hätte😃

Ich gab Frank meine Kontaktdaten und tatsächlich meldete sich Frank 1 1/2 Jahre später bei mir. Nochmals paar Monate später besuchte ich ihn in Wetter und Frank fuhr mich zum Probearbeiten AKE… eine Tagesfahrt mit dem Rheingold ab Hauptbahnhof Köln. Welch ein entscheidender Tag für mich, denn in diesem Nebenjob bin ich noch heute glücklich🥰 Ja genau, schon länger, als ich in manch Hauptjob ( oder in allen Hauptjobs🤔🤔) geblieben bin😅

Nach der Tour rief ich Frank an und sagte ihm, dass das auch was für ihn wohl wäre… um mal raus und auf andere Gedanken zu kommen. Ich hab ihm dann in den kommenden Tagen immer wieder davon vorgeschwärmt und gesagt, das könne er auch. Und auf der anderen Seite habe ich meinem neuen Arbeitgeber Frank wärmstens empfohlen. Und ja, ich glaube, es war eine sehr gute Entscheidung für Frank – heute arbeitet er in Festanstellung bei AKE 🚂😊

Ja ja ja, die Begegnungen auf dem Camino.

Frank bringt mich noch zu meinem Übernachtungsquartier. Und trägt meinen Rucksack😅 Zugegeben, das habe ich bisserl forciert. Allerdings stehen wir vor dem falschen Haus… die Straße gibt es öfter. Ich muss noch bisserl S-Bahn fahren.  

Diese Übernachtung hat mir Linn aus meinem Heimatort besorgt, es sind Freunde von ihr.  Linn war so begeistert von meiner Aktion, dass sie fragte, wie sie mich unterstützen könne… vielleicht mit Unterkunft. Und so bin ich nun hier. Ich werde herzlich von Gisela empfangen und von Sally, dem Hund der Familie und so süß 😍

Später lerne ich auch noch kurz Lilly, die Tochter kennen. 

Ein bisserl runter kommen vom Weg, Duschen natürlich und dann setze ich noch einen Hilferuf ab in einer Facebook-Gruppe, von der ich von Frank erfahren habe: „Pilger sucht Dach“.. in der wohl Pilger Pilgern Schlafquartier anbieten. 

Ich lerne nun auch Kevin, Giselas Mann, kennen und zu dritt  tauschen wir uns über die verschiedensten Themen aus. Ein sehr interessanter, gemütlicher Abend. Wie ja schon häufig erwähnt, ich mag sehr Menschen, die lieben was sie tun. Die zwei hier tun das😊 

Und ich genieße auch sehr das gemütliche Weihnachtsfeeling in diesem Wohnzimmer. Der amerikanische Weihnachtsbaum ( Kevin ist Amerikaner) einer Ski-Piste darunter – herrlich. 

Kurz mal schweifen meine Gedanken in Richtung: Wo werde ich wohl Weihnachten unterkommen? Aber ich verdränge das sofort wieder. Step by Step. Und erstmal bräuchte ich als Pilger bezahlbare Unterkünfte in den kommenden Tagen. 

Als ich auf „mein“ Zimmer komme, checke ich das Handy und welch Freude, es gibt Antworten auf meine Anfrage in der Pilgergruppe 🙏🙏🙏🙏 Für morgen habe ich nun eine Unterkunft hinter Brühl bei Pilger Ralf. 😊

Und Frank hat auch nochmals geschrieben. Ich könne bei ganz lieben Gästen von ihm, mit denen er noch im Kontakt ist, in Euskirchen übermorgen nächtigen🙏🙏🙏 Dankbar, sehr dankbar🥰

Und nicht vergessen: Ich laufe – Ihr spendet 😊 Heute wäre ein guter Tag 🙏🥰

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