08.01.23 Langres đ+đâ> DijonÂ
Gemeinsames FrĂŒhstĂŒck um 9 Uhr. Wieder die Nachricht von BlaBlaCar, dass der Fahrer noch nicht geantwortet hat und sie die Anfrage stornieren. Na der Tag beginnt ja prima.
Eine weitere Fahrt direkt von Langres gibt es erst um 17 Uhr und Google gibt mir gar nix.
Der Taxibus, den Claudia gestern erwĂ€hnt hat, fĂ€hrt auch erst am Abend, wenn ich da ĂŒberhaupt jemanden am Sonntag erreichen sollte.
Josiane prĂ€sentiert mir aber eine Verbindung, die bereits um 10.30 Uhr vom Bahnhof startet, gute 30 Minuten zu Fuss. Uiiii, da muss ich mich jetzt aber richtig sputenâŠ. Sie bieten mir an, mich zu fahren, aber ich lehne dankend ab. Die beiden haben so schon sooo viel fĂŒr mich getan, dass ich das Angebot jetzt wirklich nicht auch noch annehmen möchte. Ich bin Pilgerin und werde die 2,5 km wohl laufen können.
Wie machen noch schnell jeder ein Foto und verabschieden uns. Vielen vielen Dank auch euch beiden đđđ
Ich treffe rechtzeitig am Bahnhof ein und es gibt auch einen Ticketautomat. Eine Station und ich bin im kompletten Zug die einzige Mitfahrerin, zumindest steigt niemand aus und es ist die Endstation. Hier muss ich in einen Bus umsteigen, es scheint so eine Art Schienenersatzbus zu sein, denn das Ticket ziehe ich am Bahnautomaten. Wahrscheinlich hĂ€tte ich wohl in Langres schon durchlösen können. Naja.Â
Es kommt ein riesiger Bus und wir werden letztendlich mal gerade 7 FahrgÀste sein.
Ich nutze die Zeit zum Schreiben⊠muss aufholen. Irgendwann schaue ich mal hoch und staune nicht schlecht als ich sehe, dass wir gerade durch Langres fahren. Genau die StraĂe, die ich vor ungefĂ€hr einer Stunde im Schnellschritt langmarschiert bin. Naja, ist manchmal halt soâŠ
Ganz vorne rechts sitzt ein Ă€lteres PĂ€rchen und er quatscht die ganze Zeit den Fahrer lautstark zu. Nervt mich gerade bisserl, den Fahrer selbst, glaube ich zumindest, auch. Der antwortet jedenfalls recht kurzsilbig und entscheidet sich dann, etwas lauter die Musik einzustellen. Signal eindeutig, wie ich finde. Nur der, fĂŒr den es gedacht ist, erkennt es nicht und redet jetzt einfach etwas lauter. Tja, nicht jeder ist mit Empathie von Haus aus ausgestattet wordenđ€·ââïžđ  Aber die Musikwahl ist erstaunlich ⊠Instrumentalmusik, die man als Schlager mit Text in den AprĂšs-Ski -Bars hört und lauthals mitgrölltđ
Das Wetter ist gar nicht so schlecht wie angekĂŒndigt.Â
Und das Hotel ist fast gegenĂŒber vom Busbahnhof. Ich gehe kurz hin, einchecken kann ich noch nicht, aber ich lasse mein GepĂ€ck da.
Ich laufe eine Runde durch die Stadt und lande beim ThailĂ€nder. Sie versprechen Streetfood und ich bestelle mein absolutes Thai-LieblingsessenâŠ. Pad Thaiđ
Das hebt meine Stimmung bisserl.
HĂ€lt nicht sooo lange an, da ich mich noch immer im Selbstmitleidsbad befinde. So mache ich mich auf der Suche nach einem âSpĂ€tiâ⊠ist ja schlieĂlich Sonntag. Eine Flasche Rotwein ( 0,5 l) und ne Schokolade – das dĂŒrfte jetzt genau das Richtige fĂŒr diese Stimmung sein.Â
PĂŒnktlich um 14 Uhr stehe ich an der Rezi und checke ein.
Diese HotelĂŒbernachtung hat mir mein langjĂ€hriger Freund und ehemaliger Seemann Tobi spendiert. Schon vor ĂŒber 2 Monaten. Gleich zu Anfang meines Weges ( oder war es kurz vor Start) hat Tobi fĂŒr jedes einzelne Projekt gespendet und mir die HotelĂŒbernachtung in Dijon đđđ Vor einigen Tagen fragte Tobi schon an, wann ich dann ungefĂ€hr da sein werde. Und gestern schrieb ich, dass ich schon heute eintreffen werde.Â
1000 Dank Tobi fĂŒr diese tolle Ăbernachtung mit SPA đđ„°đđđ Klar, du kennst mich halt. Danke, Danke , Danke!
Wahnsinn, vor 2 Monaten war ĂŒberhaupt nicht absehbar, dass ich in dieser Stadt etwas âangeknackstâ und statt zu FuĂ mit dem Bus ankommen werde. Aber genau in diesem Moment ist genau DAS das, was meine Seele jetzt braucht⊠Sauna, Wein, Schokolade đ đ·đ« â€ïž
Nicht jeden Tag kann die Sonne scheinen⊠nicht im realen Leben und so auch nicht auf dem Camino.
TatsĂ€chlich glaube ich, dass wir gerade durch die etwas dunkleren Tage die sonnigen Tage viel besser schĂ€tzen können oder anders gesagt⊠an unseren Problemen wachsen wir. Und manchmal ist es das StĂ€rkste, SchwĂ€che zu zeigenâŠ
Regeneration Time âŠ