31.03.23 Bercianos del Real Camino – Mansilla de las Mulads 26,1 km (2.859 km) 

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31.03.23 Bercianos del Real Camino – Mansilla de las Mulads 26,1 km (2.859 km) 

Ziemlich gut geschlafen. Es war eine so ruhige Nacht, es hat tatsächlich niemand geschnarcht. Gegen 1 Uhr bin ich mal kurz wach geworden, als dich die zwei Jungs zurück ins Zimmer geschlichen haben. Und jetzt kommen sie sie nicht aus dem Bett.  Ach sollen sie ruhig noch bisserl pennen, gehe ich halt erst frühstücken. Soll es ja ab um 7 Uhr geben.  Nee, das Restaurant ist zu. Aber draußen sitzt Hans. Und Hans braucht Hilfe, er möchte nach Hause, denn er hat gestern sich eine Blase unter dem Fuß gelaufen und hat Schwierigkeiten beim Laufen. Ruck zuck habe ich als Touristikerin natürlich die Busverbindung von hier nach Leon und weiter nach Madrid recherchiert und auch einen passenden Flug von Madrid nach Deutschland noch heute Abend gefunden. 

Aber ich schlage Hans auch vor, doch  vielleicht erstmal nur bis León zu fahren, dem Fuß einen Tag Ruhe zu gönnen und dann morgen vielleicht so wie ich ohne Rucksack zu laufen um den Fuß zu schonen. Ja so schnell kann es gehen. Gestern noch eine etwas abfällige Bemerkung über meinen Rucksacktransport gemacht und heute wegen einer Blase, die nicht mal halb so groß ist wie meine abreisen wollen. Und die Blase ist nur eins meiner aktuellen Fußbrobleme. Ich wünsche Hans alles Gute und hoffe, er gibt sich und dem Weg noch eine Chance. 

Verspäteter Start für mich. Tatsächlich lässt sich niemand im Restaurant bis um 9 Uhr sehen. Krasse Nummer! Die haben uns ganz klar gesagt, dass es ab 7 Uhr Frühstück geben soll. 

Na dann frühstücke ich halt im nächsten Dorf, 8 km entfernt.

Heute nun also erstmals ohne Rucksack. Das Anmelden hat alles prima geklappt und somit ist nun auch schon mein Bett in der nächsten Herberge reserviert bzw. habe ich für Ralf auch gleich reserviert. Dann habe ich beim Transportunternehmen angerufen und gesagt, wo ich aktuell bin und wohin ich  will. Diese Anmeldung muss vor 21 Uhr gemacht werden. Umschläge des Unternehmens liegen in jeder Herberge / in jedem Hotel aus. Name/ Telefonnummer/ Zielort drauf, 6€ reinpacken, zukleben und an den Rucksack befestigen. Der muss dann bis spätestens um 8 Uhr morgens in der Rezeption sein. Fertig. 

Nun habe ich also den Rucksack, den ich sonst vorne habe, auf dem Rücken. 

Es geht an der Straße entlang. Wusste ich ja schon vorher. Äußerst langweilige Etappe. 

Mein Plan bezüglich Frühstück im nächsten Ort geht nur bedingt auf. Denn es hat alles zu! Um so saurer bin ich nun auf die Herberge, die Frühstück verstorben haben. Hätte ich geahnt, dass hier alles geschlossen hat, wäre ich um 9 Uhr noch zum kleinen Supermarkt   in dem Ort gegangen, in dem ich geschlafen habe. 

Aber ich habe großes Glück, denn es kommt ein fahrender Bäckerladen vorbei. Ein großes Baguette bekomme ich in meinem kleinen Rucksack nicht unter und so nehme ich 2 Croissants und ein Schokoteilchen. Und die habe ich auch im Nu verputzt, schließlich bin ich schon 8 km gelaufen. 

Die nächsten 12 km ziehen sich. Aber so was von!! Steinig und neben der Straße her. Und nach der Hälfte des Weges nun auch noch richtig krasser Gegenwind. Meinem rechten Fuß geht es zwar etwas besser als gestern, aber von „gut“ ist er noch weit entfernt. 

Ich gebe mir Podcast auf die Ohren und da muss ich tatsächlich die Lautstärke auf höchste Stufe stellen, so stark bläst der Wind.

 

Dann endlich die kleine Ortschaft Reliegos. Und gleich zu Beginn ein kleiner Supermarkt. Meine Rettung!!! Geschlossen, aber es gibt eine Klingel😅😅 Ist mir jetzt auch egal, ob ich während der Siesta störe. 

Störe ich wohl nicht. Ich brauche erstmal direkt und sofort eine Coke… dann alles andere 😀

Gestärkt auf zu den letzten 6 km. 

Kurz vor dem Ziel mache ich noch ein kleines Päuschen auf so einem Art Podest oder Bühne. Am liebsten würde ich liegenbleiben. 

Aber nee… kommt kommt …2 km… schaffen wir doch ihr lieben Füße. 

Und tatsächlich 😅😃

Und mein Rucksack ist auch da💃 Hat mir aber auch schon Ralf vorher verraten. Ralf liegt schon im oberen Bett und wir tauschen uns erstmal über den Tag aus. Dann lege ich mich auch erstmal paar Minuten aufs Bett, bevor ich duschen gehe.  Bester Moment🥳

Und nach der Dusche fühlst du dich glatt wie frisch geboren😊

Ich gehe direkt auf ein Feierabend-Radler in die Bar nebenan. Zurück in der Herberge lerne ich Andreas kennen, der im Nenbett liegt. 

Ralf schickt derweil per WhatsApp einen Standort vom Restaurant fürs Abendessen. Ich schleife Andreas kurzerhand mit, eigentlich wollte er gar nichts essen, aber über Geselligkeit freuen wir Pilger uns doch immer, besonders, wenn man erst wieder neu gestartet ist. Andreas hat den Camino bereits im letzten Jahr begonnen, dann hatte er sich am Fuß verletzt 😞 Und nun geht es frisch und munter weiter. 

Wir sind schon beim Nachtisch, als eine Prozession am Fenster vorbeizieht. Die Karwoche in Spanien. 

Mist, ich muss noch schnell zum Supermarkt, der gleich schließt und nun ist die Straße verstopft. Irgendwie schaffe ich es dann doch noch trotz riesigem Umweg. 

Im Anschluss schaue ich noch bisserl bei der Prozession zu. Etwas anders, als ich es aus Sevilla und Ayamonte kenne. 


Nun aber schnell zurück zur Herberge, Einschlusszeut ist um 22 Uhr 😅

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