27.12.22 Saint-Hubert  – Metz 24,6 km ( 1044 km)  

Created with Sketch.

27.12.22 Saint-Hubert  – Metz 24,6 km ( 1044 km)  

Frühstück war wieder für um 9 Uhr am Vorabend abgesprochen. Als ich schon auf meinem Zimmer war, fiel mir ein, dass wir ja noch erst zum Startpunkt fahren müssen… eigentlich bisserl spät. Aber ich hatte mich dann entschieden, dass ich es so lasse. 

Im Eingangsbereich des Hauses hängen wunderschöne Bilder von Metz, die Isabell gemalt hat. 

Und ich entscheide mich für einen Ruhetag oder auch Bürotag😅 in Metz. Ich muss unbedingt meine Etappen planen und dafür brauche ich eine spezielle Liste für Pilger-Pbernachtungsmöglichkeiten, die ich erst in Metz bekomme. Ich hätte sie schon vorher in Sierk-Le-Bains erhalten können, aber es war ja Feiertag und die Tourist-Info geschlossen.  Sämtliche Möglichkeiten, die im Outdoor-Büchlein stehen, sind nicht Ergebnis-führend…wahrscheinlich der Pandemie geschuldet. 

Ich buche schnell noch ein Zimmer im Hotel F1 Metz für 2 Nächte.

Ich genieße nochmals das gemeinsame Frühstück in dieser noch so schönen weihnachtlichen Atmosphäre. 

Dann bringen mich beide nach Saint Hubert und nach einer sehr herzlichen Verabschiedung starte ich meine Tagesetappe. 

Es gibt 2 Varianten… die eine 6,6 km und hauptsächlich durch den Wald und vorbei an einer kleinen Kapelle.  Für Eilige oder bei starkem Regen schlagen die Autoren die 2 km kürzere Strecke auf der Straße vor. Da die Sonne so herrlich scheint, vergesse ich völlig, dass es am Vortag ja wieder kräftig geschüttet hat und vergesse auch, dass im Wald ja weniger die Sonne, die ich so sehr liebe, scheint. So entscheide ich mich für Natur pur – fataler Fehler. Das ist kein Weg, sondern eine Rutschbahn PUR. So eiere ich durch den Wald, jeden Schritt wohl bedacht und trotzdem komme ich einige Male mächtig ins Wanken und dann ist es so weit: Trotz aller Vorsicht falle ich – wie ein Maikäfer – auf den Rücken bzw. auf meinen Rucksack. Weh tut mir nix, aber das Hochkommen, ohne mich komplett einzusauen, gestaltet dich als schwierig. Da muss ich selbst bisserl lachen. 

Auf jeden Fall nimmt die Strecke bis nach Vigy so viel Zeit ein, dass ich heilfroh bin, nicht bereits gestern die Strecke angehangen zu haben. Da wäre ich erst recht nicht schneller gewesen und letztendlich wäre ich wahrscheinlich im Dunkeln das letzte Stück durch den Wald gerutscht. 

Eigentlich hatte ich eine kleine Kaffeepause in Vigy eingeplant, aber ich bin durch den späten Start und die Rutschpatie so spät dran, dass ich mich dagegen entscheide. Auf einmal sehe ich die Ausschilderung nach Metz und ich entscheide mich blitzschnell für die Straße. 18 km, ob das gut geht? Von rutschigen Wegen habe ich für heute genug. Brauch kein Mensch! 

Und das fängt auch ganz gut an, denn es gibt einen Radweg neben der Straße. Vielversprechend Leider endet dieser nach ca. 5 km mit einem kleinen Rastplatz. Ich lege dort ein kleines Päuschen ein und schnell geht’s weiter. Auf der Straße, die nicht wenig befahren ist. Mist. Immer wieder weiche ich vorsichtshalber auf den Grasstreifen aus oder bleibe stehen. Nach weiteren 5 oder 7 km kann ich eigentlich schon nicht mehr. Meine gestern gelaufene Blase macht sich bemerkbar. Gedanklich versuche ich mich wegzubeamen… ich denke an Spaziergänge vorbei an Lavendelfelder, an Sonne, Farben, Düfte. Ich versuche, dem Autolärm keinen Platz in meinem Kopf zu geben, indem ich an die Konzerte unzähliger Zirkaden denke, die ich so oft im Süden Frankreichs gehört habe. 

Meine Kraft schwindet und ich kämpfe mich Kilometer um Kilometer vor. Irgendwann erreiche ich endlich den Stadtrand von Metz 😅 Google sagt, es gibt eine Busverbindung zu meinem Hotel. Ach komm, die letzten 3 km bekomme ich jetzt auch noch hin.  Ich passiere etliche Brücken und es gibt einen herrlichen Sonnenuntergang. Fast vergesse ich die hinter mir liegenden Strapazen.  Ich freue mich über meine Entscheidung, hier einen Tag zu pausieren und auf den morgigen Tag. 

Kurz nach 17 Uhr schleppe ich mich ins Hotel. 

Und keinen Meter mehr werde ich mich heute hier wegbewegen. Es gibt einen Aldi, Luftlinie 200 Meter, zu Fuß dann doch 1,3 km entfernt. No Way!!! Ich schleppe mich nochmal nach unten und ziehe paar Getränkedosen am Automaten. Aus den Katakomben meines Rucksacks fördere ich noch ein Stück Käse und ein Stück Lachs zum Vorschein… aus Perl😳 Wird ja, so hoffe ich , noch gut sein? Zumindest am Tag liegt es ja quasi im Kühlschrank. 

Über W-LAN ziehe ich mir einen Film rein, nicke aber immer wieder ein. Tatsächlich etwas fertig heute. 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert