22.02.23. Cahors – Lascabanes – 23,2 km ( 2.064,6 km)  

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22.02.23. Cahors – Lascabanes – 23,2 km ( 2.064,6 km)  

5.35 Uhr – ich wache auf und checke auf dem Telefon, ob es tatsächlich regnet. Auch bisserl krass, oder?! Früher wäre man… wäre ich direkt zum Fenster gegangen und hätte geschaut, ob es regnet, wie angekündigt. Gut, mache ich im 2. Schritt. 

WOW… 10 Grad und draußen zwitschern schon die ersten Vögel und es regnet gerade nicht. Aber jetzt kann ich ja wohl kaum loslaufen. In 2h wird’s regnen… wieder. Gestern Abend fing es bereits schon an. 

Ich gehe wieder ins Bett. Und schlafe noch ne Runde. 

Schreibe noch einen Block – nun ist der Block mal wieder aktuell. Gutes Gefühl. 

Frühstück und los geht’s um 9.30 Uhr….spät, aber nicht zu spät. Es nieselt so gaaaanz leicht vor sich hin. Noch kein Grund, den Poncho überzuwerfen. Raus geht es über die schöne Brücke. Und recht schnell über Treppen hoch. Uiiiii, die sind mächtig rutschig. In den letzten Tagen war es sehr trocken und staubig. Und nun der leichte Regen. Die Stufen sind recht hoch. Nichts zum Festhalten. Hier sollte man wirklich auch schwindelfrei sein😎

Schöner Ausblick auf die Stadt. Ich kann sogar mein Hotel, sogar mein Hotelzimmer entdecken. Denn ich hatte eins mit kleiner Terrasse, auf der eine Klimaanlage stand. Es gab nur ein solches Zimmer pro Etage. 

Als ich ankam, war ich so kaputt, dass ich nicht mal mitbekommen habe, dass dort ein Vorhang war ( obwohl direkte Blickrichtung aus dem Bett). Erst am nächsten Tag habe ich hinter den Vorhang bemerkt und dahinter geschaut. 

Eine ganze Weile geht es parallel zu einer Straße entlang. Der Autolärm nervt mich. Kaum habe ich das hinter mir gelassen, bin ich schon wieder im Jagdgebiet. Scheinbar eins der größten Hobbys der Franzosen. Orange Weste an, Schild neben das Auto stellen, Sitzschemel schnappen und mit geladener Waffe warten…😅 

Der Nieselregen wird stärker, es wird Zeit für den Poncho. 

Und so stapfe ich vor mir her… im wahrsten Sinne des Wortes. Der Boden bleibt an meinen Schuhen kleben… Klasse. 

Irgendwann kommt ein Dorf. Angeblich soll es hier eine Bar geben, aber ich schätze, die hat zu. Denn das ganze Dorf macht einen mehr als verschlafenen Eindruck. 

An der Kirche gibt es ein Schild, das auf Trinkwasser hinweist. Gut, dann werde ich meine Flaschen hier auffüllen. Ich folge dem Wegweiser. Der Hahn befindet sich direkt an den Kirchenmauern, doch das Wasser ist abgestellt. Winter halt. 

Etwas verstimmt ziehe ich weiter. 

Am Ortsende gibt es dann doch tatsächlich besagte Bar und die ist geöffnet. Welch Freude. Und sie ist sogar gut gefüllt. Es sind etliche Mittagsgäste da. 

Hier also eine lange Pause, einige Kaffee‘s und n Sandwich. Auf ein Tagesgericht habe ich nicht so richtig Lust, wir essen ja heute bei Hans im Gite. 

Der Regen hat zugenommen und so stiefele ich weiter vor mir her. 

Es gab Tage, da kam ich besser mit Regen klar. Doch in den vergangenen Tagen wurde ich ganz schön mit Sonne verwöhnt und so ist das heute nicht so wirklich mein Tag. 

Tanguy meldet sich, ich solle aufpassen. Das Gite wäre nicht direkt in Lascabanes sondern außerhalb. Ich müsse den Schildern nach Beral folgen. 🙏

Gehen um 16 Uhr bin auch ich da. 

Der Rucksack muss draußen bleiben und es gibt Korbtaschen, in denen wir unsere Sachen reintragen können. 

Ein sehr gemütlich eingerichtetes Gite. Der Kaminofen strahlt Wäre aus und neben dem Ofen liegt eine kleine alte Hundedame – Edith.  Hans ist eigentlich Holländer, lebte aber schon seit Mitte der 80er in Paris. Er war dort sehr erfolgreich im Finanz-Business unterwegs…. und merkte irgendwann, dass ihn dieses Hamsterrad  gar nicht glücklich macht. Geht auf den Camino und ändert sein Leben komplett. 

Heute lebt er hier auf dem Land, versucht im Einklang mit der Natur zu leben und ist ein wundervoller Gastgeber – ein toller Koch. 

Wir haben tolle Gespräche und es ist wieder so ein Aufenthalt/ Abend, der sich einprägt. Ein Highlight auf dem Weg. 

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