17.02.23 La Cassagnole – Ussac- 20 Km (1.974,9 km) 

Created with Sketch.

17.02.23 La Cassagnole – Ussac- 20 Km (1.974,9 km) 

Mittlerweile stelle ich fast täglich den Wecker auf um 6.20 Uhr. Dann schaffe ich es zumindest noch, irgendetwas für den Blog zu machen. Unglaublich, gerade war ich doch mal aktuell unterwegs, nun hänge ich schon wieder Tage hinterher. Aber das liegt mitunter auch am schlechten Netz. Fotos hochladen kann schon mal ne nervliche Zerreißprobe sein😅

Und mitten drin ✍️✍️✍️ Welch wunderbarer Sonnenaufgang… auf meiner Terrasse😍😍 Kann mich nicht satt sehen. 

Um 8.30 Uhr sind wir zum Frühstück verabredet. Und wieder ist der Tisch so liebevoll gedeckt. Und – ich traue meinen Augen kaum – da steht direkt neben meinem Platz ein Käse-Schinken-Teller 😍 Da Marie und Olivier aus Belgien kommen, frühstücken sie auch eher abwechslungsreicher  als nur Baguette und Marmelade. 
Und wieder haben wir tolle Gespräche. Einfach wunderbar🤩

Und dann merke ich, dass ich, bevor ich ins Haus kam, in Scheiße gelatscht bin ( Barfußschuhe). Das tut mir ja jetzt leid, aber es war 🐶 💩 

Aber soll ja Glück bringen, oder😅

Da es heute nur 20 km werden, nutze ich noch die Zeit, die Fotos hochzuladen und auch für einen Besuch in der kleinen Kapelle. Ich finde, das ist richtig toller Ort, um hier einen Wunsch dazulassen. Beim Jakobus. Und ich nehme mir einen kleinen Stein mit, hier ist wirklich an alles gedacht 😊

Im Anschluss zeigt mir Olivier noch das komplette Objekt… mega schön😍

Und WOW… wie mache ich das bloß immer?! Startzeit um 10.40 Uhr… 1,5 Stunden später, als ich eigentlich vor hatte. Naja, es sind ja nur 20 km😅

Bin ich gestern eher bedröppelt umhergelaufen, ziehe ich heute voller Energie los. Aufgeladen von den schönen Gesprächen 🥰aber auch neuen Ideen 💡🔥und natürlich der Sonne☀️☀️

Der Himmel ist so blau wie er blauer nicht sein könnte😍

Schon bald passiere ich das erste Dörfchen. Ein schönes Dörfchen. 

Eine Bar die geöffnet hat… na dann nix wie rein. Kaffee, Coke sowie ein kleines Baguette zum mitnehmen. Perfekt. 

Die Bar oder besser das Restaurant sieht aus wie ein Trödelladen. Draußen sehe ich plötzlich Kinder, die in alten Trachten tanzen oder zumindest sehen sie so aus, als wären sie direkt aus einer anderen Zeit, einem anderen Jahrhundert hierher gekommen. 

Es sind Lehrer dabei, die auch so altertümlich gekleidet sind und eine junge Frau spielt das Musikinstrument, zu dem die Kinder singen und tanzen… Geschichtsunterricht?? Oder Karneval? Na ich denke eher ersteres. 

Plötzlich werde ich von hinten auf deutsch angesprochen😊😊 Wer denn die Herzensschritte seien?! Na ich !! 😅 Ein schöner Austausch. Der Herr lebt schon weit über 10 Jahre hier in der Gegend. Er ist heute bestimmt zum Brotkauf in diesem Dorf. Denn hier gibt es einen Bäcker, der nur 2 x pro Woche für jeweils 2 Stunden auf hat und unter anderem auch dunklere Brotsorten verkauft. 

Heute ist der Tag der Steinmäuerchen. Zumindest gehe ich gefühlt den ganzen Tag auf mit Steinmauern gesäumten Wegen. Und ich passiere etliche für diese Gegend ( Lot-Tal) so typische Cazellen. Das sind Trockensteinhütten, die früher als Unterschlupf für Menschen und Tiere gleichermaßen dienten oder auch als Geräteschuppen. 

Außerdem habe ich schon in den vergangen Tagen den einen oder anderen Backofen gesehen. Olivier hat mir dazu heute früh erklärt, dass jedes Dorf früher einen Backofen draußen für alle hatte. Die Menschen kamen mit ihren vorgeformten Broten und backten sie dann in diesen Gemeinschaftsbacköfen. 

So, wie eben auch die Waschhäuser gab. Und scheinbar auch eine Kombination aus beiden. 

Ein Päuschen am Wegesrand in der Sonne. Wie wunderbar mit herrlichem Vogelkonzert. Sonne😊 Gestern habe ich wohl meine teuerste Sonnenmilch gekauft. Da es Winter ist, gibt es noch keine in den Supermärkten. DM & Co. gibt es hier eher weniger und so wurde ich nur in der Apotheke fündig und  durfte für eine fast Miniausgabe fast 20€ löhnen 😩

Und einige Kilometer vor dem Ziel führt mein Weg mich durch Gréalou und hier gibt es ein paar Meter abseits vom Weg ein kleines Lebensmittelgeschäft mit Tisch und Stühlen draußen sowie Kaffee-Service. Klar, das Geschäft sollte man sich nicht entgehen lassen bei den Pilgerströmen, die hier im Sommer vorbeiziehen. 

Und auch ich freue mich über diese Gelegenheit. 

Kleine Ziegenkäsetaler ( was werde ich euch vermissen 😋😋😋) Kaffee und Obst. 

Gegenüber ist eine Schule, Unterstufe. Etliche Kinder werden gerade abgeholt. Ich wundere mich, denn ich sehe weder Begrüßungsküßchen noch herzliche Umarmungen. Ist hier vielleicht in der Öffentlichkeit nicht so üblich… 🤔

Und auf geht’s… noch knapp 5 km liegen vor mir. Meine Unterkunft ist etwas abseits vom Weg und morgen wird es über einen anderen Weg zurück auf den Camino gehen. Also nicht zurück im Sinne von „ zurück laufen“ Letztendlich wird es sich mit den Kilometern ausgehen, ich werde also nicht großartig mehr laufen. 

Ich gehe also bis zum Dolmen, den ich jetzt irgendwie weniger spektakulär finde🤷‍♀️ 


Und nun sollen es noch 2,5 km sein und der Weg mit Muscheln gekennzeichnet. Und tatsächlich! Mit echten Muscheln.

Eigentlich gehe ich gerade irgendwie im Nirgendwo spazieren, ABER der Weg hält sooo  viele Überraschungen bereit, die wahrscheinlich von den Eigentümern des Gite‘s liebevoll aufgestellt wurden. So toll. Ich bin begeistert.  Dort ein einsames Telefon… ein Stück weiter ein Baumstumpf-WC und noch ein Stückchen weiter ein lustiges Tier.

Plötzlich stehe ich vor einem riesigen Spiegel. Ist ja der Hammer. Sinngemäß steht dort geschrieben: Mit was für einem Gesicht wir geboren werden, können wir nichts, ABER welches Gesicht ( Mimik) wir täglich aufsetzen, liegt in unserer Verantwortung.  Genau👍😃

Und dann sehe ich meinen Zielort schon.. mitten im Nirgendwo ein Bauernhof. Und je näher ich komme, um so mehr tolle Sachen entdecke ich😍 Ich bin hin- und wech🥰 Total in Love mit diesem Anwesen. Und da sitzen doch tatsächlich etliche Pfauen auf dem Dach eines kleineren Hauses. 

Da wird doch der Hund in der Pfanne fett! Ich bin irgendwie im Paradies gelandet. Und mein Handy schreit schon wieder: Speicher voll! Na toll. 

Auch komisch: ich lösche 300 Fotos, mache 60 neue Fotos und das Telefon sagt : voll! Komische Logik! Während ich von einer Ohnmacht in die nächste falle, entdeckt mich meine Gastgeberin Silvie und begrüßt mich herzlich. Gerade, als sie mir eine Limonade macht, höre ich die Schafe, die gerade reinkommen. Da muss ich unbedingt hin😍😍 Und laufe quasi Dominique in die Arme. 

Er nimmt mich mit in den Stall, in dem schon ein ordentliches Konzert der Schafe zu hören ist. 

Ich bin in Love 😍😍 Einige von den Kleinen lassen sich sogar streicheln bzw. zutschen an meinem Finger. 

Im Anschluss möchte ich auch noch gerne zu den Schweinen. 

Riesige Schweine. Und sie haben draußen ein riesiges Terrain für sich. Ein Schweineparadies im Gegensatz zu andern Haltungsarten. 

Auf dem Weg zurück zum Haus fliegen gerade die Pfauen auf ihren Schlafbaum hoch. Im Abendlicht😍 Amazing😍

Nun erstmal eine heisse Dusche und bisserl im Gite umschauen. Wie es auch schon draußen 1000 kleine Sachen zu entdecken gibt, war auch hier jemand am Werk, der ein Händchen für‘s Detail hat und gute Sprüche mag. So so wunderschön. Am liebsten würde ich all die Sprüche, die hier an jeder Ecke lauern, in den Übersetzer werfen, aber ich hab mal wieder nicht genug Zeit 😅😅

Dass das hier so zur Mangelware wird 😅😩😜🙃, hätte ich ja auch nicht für möglich gehalten😅😅

Und da kommt auch schon Dominique und holt mich zum Essen. Ich lerne Eva, die Tochter kennen und auch den schon etwas betagten Haushund. Wir haben einen netten Abend zusammen. Dominique spricht etwas englisch, aber es gibt ja die Übersetzer-App  auch noch😅

Kurz nach 21 Uhr bin ich wieder in „meinem“ Reich. Es ist irgendwie ganz schön kühl. Und so krabbele ich auch schon recht bald in meinen Schlafsack, ich kann ja auch im Bett noch Blog schreiben. 

Haha… denkste piepe… kaum liege ich da drinnen, kann ich die Augen gar nicht mehr aufhalten 😴😴 Na dann eben morgen früh😅🙃😅

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert