15.03.23 Puente la Reina – Estella – 21,6 km (2.527,3 km) 

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15.03.23 Puente la Reina – Estella – 21,6 km (2.527,3 km) 

Hab ich gut geschlafen!!! Tatsächlich sind mir die Augen gestern schon vor 22 Uhr zugefallen… weit vor 22 Uhr. 

Und jetzt bin ich ausgeschlafen. Um 5.30 Uhr. Ich schreibe Blog, da gibts ja noch n bisserl aufzuholen 🙃 Die Zeit rast wie immer… ruckzuck ist um 7 Uhr schon durch und nun mache ich mich doch mal langsam fertig und dann ab zum Frühstück in die gegenüberliegende Panaderia. Ludovico und HP sind bereits fertig. Ich hab keine Lust jetzt zu pressieren und so ist es für mich völlig in Ordnung, dass sie losgehen.  Und ich lasse mir Zeit. 

Gut gestärkt ziehe ich mit Sonnenschein los. Raus aus der Stadt und über die schöne alte Brücke. Dort treffe ich auf das australische Pärchen, die Frau, die mich vorgestern umarmt hat.  Freude auf beiden Seiten. Ojeee, was höre ich da? Sie hatte Probleme mit dem Fuß bzw. dem kleinen Zeh und ist zum Arzt. Der hat ihr den Zehnagel gezogen 😱😱😱😱 Sie macht jetzt kleinere Etappen und ohne Gepäck ( Transport) ja sowieso. 

So schön das gemeinsame Laufen in unserer kleinen Gruppe war, so schön ist es auch wieder, alleine zu laufen. Das spüre ich mit jedem Schritt mehr. Und die anderen sind ja nicht weg, wir sehen uns ja am Etappenende wieder.  Vielleicht muss ich genau das jetzt lernen… meine Ballance zwischen Alleinsein und Gemeinschaft 😊

Das Wetter ist sowas von schön und die Strecke so abwechslungsreich. Mega schön, mein Herz läuft über vor Glück. 

Es geht mal wieder etwas aufwärts. Wir Pilger schimpfen zwar immer mal wieder über die Aufstiege, aber im Grunde genommen mögen wir sie auch😅Wer will schon immer nur flach laufen. Und es ist auch immer wieder ein schönes Gefühl, wenn man am Scheitelpunkt ist. 

Ein Dorf, eine geöffnete Bar 😊 Ich lerne Andrea aus Deutschland und Eva aus Schweden kennen. Und einen Koreaner, der mit seinem Vater den Weg läuft. Er trägt das Gepäck für beide. 
Ein Dorf, eine geöffnete Bar 😊 Ich lerne Andrea aus Deutschland und Eva aus Schweden kennen. Und einen Koreaner, der mit seinem Vater den Weg läuft. Er trägt das Gepäck für beide. 

Weitergehen tue ich alleine 😊

Eva werde ich auf jeden Fall in der Herberge treffen. 

Ich komme an einer sehr sehr schönen Chill-Area vorbei mitten in einem Olivenbaumgarten.  Gefällt mir sehr und hier ist Sommer bestimmt ordentlich was los. 

Und nun kommt mir ein Pilger entgegen. WOW… ein „Zurück-Pilger“???? Nein. Es ist Gustav und er ist auf dem Weg nach Jerusalem. Heute in Estella gestartet. In Finisterre vor der Pandemie gestartet und bis Estella noch gekommen. Zwei Langzeitpilger tauschen sich aus😅 Eine Frage: Wie löst du das Schuhproblem ??? 😅🙃😅

Wir freuen uns über die Begegnung und wünschen uns einen guten Weg. 

Buen Camino😊😊😊

Wie sagte ich in den ersten Tagen meines Weges??? In Spanien sagt man Buen Camino😍😍😍

Und genauso ist es! So viele Einheimische wünschen uns einen guten Weg… in Buen Camino. Ich liebe es. Und ich liebe es, HIER zu sein. Ich mag das spanische Lebensgefühl, ich höre die Sprache gerne….ja, es ist schön, hier zu sein. 

Lorca… die Hälfte des Weges ist geschafft, ich entscheide mich für eine Pause auf einem kleinen Platz mit Bänken, Brunnen, blühenden Bäumchen und kleinem Spielplatz. Es gibt einen Automaten mit Getränken und kleinen Snacks. Ich habe Brot und Guacamole dabei – perfekt. Und ich habe Zeit, Zeit, Zeit – so wundervoll. Ich nutze diese zum Schreiben.. Genießen. 

Gut ausgeruht geht es weiter. Nun ist es schon ganz schön warm. 

Und ich stelle fest…es ist für mich gerade die perfekte Zeit. Mit den beiden Flachstrickdamen an Bord 😎 könnte ich mir jetzt nicht mehr vorstellen, bei 40 Grad zu pilgern.  Und es blüht alles so wundervoll und man riecht förmlich den Frühling. Einfach schön. 

Wieder Zeit zu haben auf dem Weg ist wie ein Geschenk🤩 Aber auch die Begegnungen sind ein. Geschenk 🥰 Ich muss jetzt nur einfach eine gute Ballance finden zwischen beidem… Zeit mit mir und Zeit mit den anderen. 

Nochmals passiere ich ein kleines Städtchen und ich überlege kurz, ob ich noch einen Kaffee trinken möchte. Es hätte zumindest geöffnete Bars, aber ich entscheide mich dagegen. Es sind ja keine 4 km mehr.  Es gibt einen riesigen Automaten mit allem, was Pilger so mögen. 24/7 offen😊

Noch 2 km… hmm, irgendwie sieht man noch so gar nichts vom Städtchen.. bin ich irgendwo in Gedanken versunken falsch abgebogen? Eigentlich ja kaum möglich, so gut und groß der Weg gekennzeichnet ist. Ich checke kurz im Komoot… nööö, alles richtig.  Und plötzlich stehe ich schon vor der heutigen Herberge😊, die am Stadtanfang sich befindet. Habe heute den Mittelweg gewählt… Privatherberge… Vierer-Dorm und sogar 👩Zimmer. Gut, Eva, für die ich gleich auch reserviert habe, hat schon angekündigt, dass sie schnarchen wird. Aber das stört mich auch nicht. Ich denke aber, dass von uns 3 oder 4 Frauen keine auf die Toilettenbrille scheissen wird 😎 

Als ich ankomme, hab ich das Zimmer für mich alleine, obwohl eine Pilgerin schon da ist. Ich dusche in Ruhe und ruhe mich noch bisserl aus. Wenn die nächste Dame kommt, trabe ich in die Stadt rein. Dann hat auch sie Ruhe, sich zu präparieren. Ins Zentrum sind es noch 800m . 

Ich höre unten bekannte Stimmen vor der Tür und gehe runter 😅

Theresa (eigentlich aus Neuseeland kommend, lebt nun aber schon seit über 20 Jahren in London) und René ( Holland) kommen gerade von nem Stadtrundgang zurück und Eva ist angekommen. Lustige Runde. Wir entscheiden uns für ein schnelles „Feierabendgetränk“ und gehen mal in die untere Etage. Meeeega Schön… Blick direkt auf den Fluss. 

Wir verabreden uns, später gemeinsam zum  Abendessen zu gehen. Auf eine Stadtbesichtigung verzichte ich und chille noch bisserl auf meinem Bett.

Da die Herberge direkt am Stadteingang liegt, ist es ein kleiner Spaziergang ins Zentrum. WOW… so schön habe ich diese Stadt gar nicht in Erinnerung. Wunderschön. Wir treffen auf die italienische Dreiergruppe und so gehen wir gemeinsam zum Abendessen.  Ein sehr schöner und auch lustiger Abend. Und mein Essen war fantastisch 😋😋😋Gegrillter Sepia – Vorfreude auf meine anschließenden Urlaubstage in meiner spanischen Herzensheimat an der Costa de la Luz.  

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