20.03.23 Najera – Santo Domingo de la Calzada – 20,7 km (2.625,9 km) 

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20.03.23 Najera – Santo Domingo de la Calzada – 20,7 km (2.625,9 km) 

Mit unserem Wecker fängt auch der Storch, der direkt gegenüber von unserem Zimmer neben dem Kirchturm sein Nest hat, an zu klappern 😊

Frühstück um 7.30 Uhr.  Ohh, es gibt sogar frisch gepressten O-Saft und Wurst und Käse. Und einen weiteren Pilger. Er ist Spanier, hat aber auch einige Jahre in London gelebt. Teresa lebt ja schon über 20 Jahre in London.  Er wollte uns seine halbe Wassermelone 🍉 überlassen, die er nicht geschafft hat. Und tropfte schon der Zahn, doch da war jemand schneller als wir😅😅 Der Mann, der uns das Frühstück bereitet hat, hat sie schon weggeschlossen😎

Der Spanier ist schon mit Rucksack etc. beim Frühstück, wir müssen noch den Rest packen. 

Um 8.30 Uhr starten dann auch wir. Es stehen mal gerade bisserl über 20 km an , also easy😅

Die Sonne scheint, auch wenn es noch etwas kühl anfangs ist. Es geht relativ schnell auf eine Sandpiste, die ziemlich steinig ist. Da es mitunter recht große Steine sind, läuft es sich nicht ganz so prickelnd. Meinem rechten Fuß geht es eigentlich besser, aber je öfter ich auf größeren Steinen – was gar nicht ausbleibt – trete, fängt er an zu schmerzen. Und automatisch setze ich  ihn etwas anders auf als sonst. Naja, irgendwann wird es sich mit diesen Steinen ja auch erledigt haben. 

Am Wegesrand macht ein Pilger auf einem größeren Stein eine Pause. Wir wünschen uns einen guten Weg… Buen Camino 🥾😊Halt Stop – das klingt doch irgendwie nach deutschem Akzent. Ich frage nach und tatsächlich – es ist Ralf aus Hamburg. Wir tauschen uns ein bisserl aus. Auch Ralf ist von daheim gestartet und hat die Etappen bis nach SJPdP über einige Jahre hinweg gemacht. Und nun geht es nach Santiago 🥾☀️🥾😊

Wir gehen gemeinsam weiter, sind aber mit unterschiedlichem Tempo unterwegs und so lassen wir schon bald Ralf hinter uns. Aber vielleicht sehen wir uns ja beim Kaffeestop, der schon in Sichtweite ist😊  

Und tatsächlich, in Azofra genießen wir den Kaffee gemeinsam. Zu uns gesellt sich auch Kevin aus Belgien, den wir ebenfalls unterwegs überholt haben. 

Weiter gehen wir dann wieder jeder in seinem Tempo, also Teresa und ich schon aber zusammen. Unser Tempo ist auch ziemlich ähnlich. Überhaupt stellen wir immer mal wieder fest, dass wir so etliche Gemeinsamkeiten haben. Manchmal auch ganz lustige Dinge…Teresa erzählt mir, dass sie noch nie einen Start von einem Flugzeug mitbekommen hat, da sie vorher einschläft. Geht mir ganz genauso, so dass ich mich manchmal frage, ob sie da irgendwas mit der Klimaanlage verteilen, dass man so schläfrig wird. Und genau das hat sich Teresa auch schon gefragt. Wir haben echt viel Spaß zusammen… Lachen immer wieder herzhaft😃

Und so vergeht die Zeit. 

Die Weinfelder verlassen uns allmählich, die Steine nicht. 

Die Landschaft, die nun zunehmend präsenter wird, erinnert mich immer wieder an den Vorspann von „Star Trek“…. unendliche Weiten…. 

Auf der Strecke gibt es heute nur 2 Dörfer, im ersten hatten wir unseren Kaffeestop und im 2. hoffen wir auf einen Lunchbreak. Irgendwie haben wir heute so gar nicht an Proviant gedacht. Und wir beide merken, dass der Blutzucker mächtig unten ist. Teresa rettet sich mit Nüssen, ich finde noch einen Apfel im Rucksack. Kurz vor Cirueña treffen wir auf Andrea, die freundliche Pilgerin aus Bayern. Durch unsere Pause in Logroño haben wir sie einige Tage nicht gesehen. 

Das Dörfchen Cirueña beginnt erstmal mit einer noch nicht ganz fertig gestellten Appartement-Siedlung, oder doch schon fertig gestellt? Irgendwie im kompletten Kontrast zu den anderen Dörfern. Aber ebenfalls wie ausgestorben. Es gibt einen Golfplatz und in der näheren Umgebung noch einige. Daher also diese seltsame Siedlung. Dann gehts ins eigentliche Dorf hinein. Und es gibt eine Bar, etwas abseits vom Weg. 🙏🙏🙏 

Wir genießen eine richtig schöne Mittagspause in aller Ruhe und bei spanischer Musik. 

Gestärkt geht es dann auf die letzten Kilometer. Noch einmal kurz hoch und auf dem Scheitelpunkt ist dann unser heutiges Etappenziel auch schon zu sehen 😅😅

Runter und die Steine bleiben uns länger treu als erwartet. Andrea ist aufgefallen, dass ich humpele. 

Wir schaffen es, vor 15 Uhr in der Unterkunft zu sein. Hostel in Türkis 😊

Duschen – kurz mal chillen und ab zum Stadtrundgang. 

Für die Kathedrale verlangen sie tatsächlich 7€, Pilger zahlen weniger. Ich hab meine Credencial nicht dabei… der Typ sagt, er erkennt mich an meinen Schuhen… Klasse 😅

Die Kathedrale ist schon sehr beeindruckend, auch der Größe wegen.  Santo Domingo wurde 1019 im Rioja geboren und fand seine Berufung darin, Pilgern auf ihrem Weg nach Santiago de Compostela zu helfen. Warum es hier tatsächlich zwei lebendige Hähne bzw. Hahn/ Huhn gibt, die alle 14 Tage ausgewechselt werden, könnt ihr hier lesen: 

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Hühnerwunder


Wir machen uns auf die Suche nach einem Supermarkt und treffen auf Alex, Ludovico, Francesca, Marie und Fran und freuen uns über das Wiedersehen sehr.  A bisserl Austausch und dann weiter zum Supermarkt. Ich habe noch immer mega Appetit auf Melone, aber es gibt keine. Na dann eben nur Proviant für morgen. Eine Straße weiter gibt es einen Obst/Gemüseladen und tatsächlich auch Wassermelone. Aber die ist so riesig (und schwer), dass uns der Appetit darauf ganz schnell wieder vergangen ist😅🙃 
Auf dem Weg zurück zum Hostel befinden wir uns scheinbar auf der Restaurantpromende. Wir checken gerade die Angebite aus, als ich eine mir mir bekannt vorkommende Stimme höre. Zumindest ist es deutsch. Ich drehe mich um und tatsächlich, es ist Ralf, der Pilger aus Hamburg😊 Mit ihm am Tisch sitzt Oliver, ein Pilger aus Frankfurt.

Die beiden bekommen gerade ihr Essen… halbes Hähnchen. Na das ist ja irgendwie passend in diesem  Ort 🐓😅🐓 😆 Sieht lecker aus – möchte ich auch!! 

Gemeinsam verbringen wir einen schönen Abend, lachen viel😊

Wie sich herausstellt, ist Ralf unser Fast-Zimmernachbar und so gehen wir gemeinsam „nach Hause“. Apropo zu Hause… Ralf ist genau wie ich auch von daheim ( naja, ich vom Arbeitsplatz aus) gestartet, allerdings über die Jahre verteilt in mehreren Etappen….und nun auf der Zielgeraden 😅 Wie ich, wie die meisten von uns. 

Ralf wird morgen einen Ruhetag machen, aber vielleicht holt er uns ja trotzdem wieder ein?! Wäre schön….

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