19.01.23 Tramayes – Col de Crie 18,3 km ( 1447,7km) 

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19.01.23 Tramayes – Col de Crie 18,3 km ( 1447,7km) 

Ich bin vor dem Wecker wach.  Es hat ordentlich geschneit.  Tramayes liegt auf ca. 450 m Höhe. Ich hab alles startklar soweit. Schuhe sind auch wieder trocken…passt. Doch erstmal gehts zum Frühstück. Dann fällt mir ein, dass ich die Strecke noch schnell in Komoot plane und offline lade. Mit Internet ist hier in den Bergen und dieser dünn besiedelten Gegend mitunter schon sehr schlecht. 

Komisch, plötzlich sind es weniger Kilometer als im gelben  Büchlein.  Ich lasse die Hotelchefin drüber schauen… sie wundert sich auch. Doch dann kommt sie drauf. Sie sagt, es ist der Fernwanderweg GR 75. Und sie würde bei dem Wetter auch eher vorschlagen, knapp 20 km zu laufen als 26 km…bzw. würde sie gar nicht erst laufen bei dem Wetter. 

Das ist also schnell entschieden…ich nehme die GR Route😅 Und freue mich auf den Schneetag. 

Es hat aufgehört zu schneien und die Luft ist herrlich klar. Einfach wunderschön. Ich sehe einige Tierspuren im Schnee, aber heute bin ich darüber nicht beunruhigt. Muss selbst bisserl über mich lachen. Selbst wenn hier ein Wolf herum schleicht. Wir Menschen stehen nicht auf ihrer Futterliste, sie haben eher Angst vor und. Und außerdem bin ich in den letzten Monaten schon durch so viele Wälder gelaufen und mit Sicherheit auch schon durch Gebiete, in denen inzwischen Wölfe wieder heimisch sind. Meine Pfeife habe ich wiedergefunden und die ist vorne in der kleinen Rucksacktasche griffbereit. 

Es gibt immer mal wieder das eine oder andere Hindernis, das es zu überwinden gibt. Mal sind es einfach nur Äste, mal gleicht der Weg einem kleinen Bach.  Gott sei Dank noch zu überwinden. Auf Schuhe ausziehen  und durchwaten habe ich wenig Lust. Ich erinnere mich an einem Winter-Camino in Spanien… die Via Plata ( Sevilla -Santiago d.C.) bin ich auch im Winter gelaufen.  Allerdings waren da die Temperaturen etwas höher, aber auf der Strecke auch schon etwas winterlicher…. da kam es schon 2, 3 mal vor, dass einem nichts anderes übrig blieb, als Schuhe, Strümpfe aus und mit Crogs durchzugehen (oder Badelatschen oder was man eben so halt in der Richtung bei hat… notfalls barfuß) Jetzt hätte ich die Barfuß-Schuhe und die sind auch im Außenfach griffbereit. Aber das Handtuch ist recht weit unten im Rucksack in einem Packsack. 

Sollte ich vielleicht besser ändern.  

Es ist einfach wunderbar, so alleine durch die stille Winterlandschaft zu laufen. Obwohl, so alleine bin ich gar nicht… zumindest läuft jemand vor mir… vor mir sind sehr frische Spuren im Schnee. Ein Pärchen mit Hund… zumindest sind es ein kleinerer und ein größerer Schuhabdruck… keine Wanderschuhe, sie haben andere Profile.  3 oder 4 Kilometer haben wir die gleiche Strecke. 

Und 4 Km vor Ziel ist der Schnee ordentlich was tiefer. Uiiii, das kostet schon bisserl mehr Kraft und ich schaue schon etwas häufiger auf die App, wieviel Kilometer noch bis zum Ziel fehlen 😅😅 Die Schuhe sind dementsprechend an der Oberfläche ganz schön nass, aber innen habe ich doch das Gefühl, noch trockene Füße zu haben. 

Col de Crie… ist ein Gebirgspass und eigentlich mehr oder weniger ein Kreisverkehr und es gibt dort irgendwie ein Haus von einer Kommune sowie eine Art Touristinformation für Wanderer und Radfahrer und eine Möglichkeit, dort einen Imbiss einzunehmen. Natürlich alles im Sommer nur geöffnet. 

Ich schlafe heute wieder bei jemanden von der Special -Liste bzw. ist es seit Cluny ja ein Büchlein. Ivan wohnt abseits des Weges und wir haben verabredet, dass ich ihn anrufe, wenn ich dort bin und er holt mich ab. 

Also rufe ich ihn an. Es ist 15.30 Uhr. Ivan sagt, es wird später bei ihm, ca. 17.30 Uhr. Er hätte aber mit jemanden von der Kommune gesprochen, sie schließen mir einen Raum auf. Okay, dann melde ich mich mal dort. 

Sie sprechen kein Englisch aber erkennen mich natürlich sofort an Hand meines Rucksacks… läuft ja keiner so hier sonst rum 😅🙃🙃

Der Raum ist wie ein riesiger Glaskasten mit einem großen Ofen ziemlich mittig. Sie stellt mir einen Holzklappstuhl davor, wirft nen Scheit Holz rein und weg ist sie. Gut, dann werden wir es uns mal gemütlich machen. Neben mir ist auch ein riesiger Stapel Holz. 

Ich hole mir einen 2. Klappstuhl ran, ziehe die Stiefel aus. Beine hoch und Schuhe dicht an den Ofen ran. 

Es gibt Wifi… so kann ich die Zeit nutzen und nach Unterkünften recherchieren, bisserl Etappen planen. Mein Netz ist nämlich so gut wie nicht mehr vorhanden. 

Dieser Glaskasten ist übrigens die Touristinformation… im Sommer. 

Und so vergeht die Zeit. Es ist schon 18 Uhr durch. Uiiii.

Zwischenzeitlich kam mal ein Mann in „Bauhofklamotten“ kurz nach dem Ofen gucken und ist auch gleich wieder wech. Ich schaue mal rüber zu dem Büro der Kommune… die Mädels sind auch schon lange weg.

Mein Telefonnetz ist nicht vorhanden. Ich schreibe Ivan mal ne WhatsApp-Nachricht. 

Keine Antwort. 

Ich bediene mich mal beim Holz.. gerade noch rechtzeitig, bevor die letzte Glut verlischt. 

Es geht auf 19 Uhr zu…Allmählich bekomme ich auch Durst, mein Rucksack gibt nichts mehr her. 

20 Minuten später verlasse ich mal meinen Glaskasten und suche draußen Netz. Da- ein Balken😅 Ich rufe Ivan an und er sagt er ist fast da. 

Stimmt , 5 Minuten später ist er da.  Ivan erklärt mir, dass wir erstmal zu seiner Farm fahren müssen und die Ziegen füttern. 

Im Anschluss zu einer Freundin, die verreist ist, und dort Katzen und Hunde füttern. Im Anschluss fahren wird dann zu einem Haus einer anderen Freundin und dort werden wir essen und schlafen. 

AHA😳

Diese ganzen Häuser liegen also nicht alle nebeneinander… es liegen immer so 10-15 Minuten Fahrtzeit dazwischen.

Von der Farm bin ich sofort begeistert und Hunger und Durst sind sofort vergessen 😍

Als die Türe und draußen hören, rufen sie schon quasi… ich glaube, das sind die kleinen Ziegen. 

Alles ist sehr sauber und man riecht nicht mal die 2 Ziegenböcke, die einzeln stehen. 

Auch die Kleinen haben ihren eigenen Bereich… vielleicht 10 Tiere. In der größten Abtrennung gibt es über 40 Tiere. Ivan gibt ihnen frisches Heu und ich werde Tannenbäume rüber. Weiter hinten stehen noch schottische Rinder, die erst seit kurzem von der Weide in den Stall gekommen sind wegen dem Schnee. Es schneit ja quasi erst seit 3 Tagen… cooles Timing Frau Jafra 😃

Und draußen gibt es Schafe mit 4 Hörnern. Hammer. Leider sind die etwas scheu als sie mich sehen.. ich bekomme sie nicht so richtig fotografiert und ist ja auch dunkel.

Außerdem laufen noch einige Katzen durch die Halle, 3 Hühner und auch 3 Hasen 😍😍

Hach, war das schön. 

Weiter gehts zum Haus der Freundin, die nicht da ist… also zu Hund und Katz.

Halleluja- das habe ich jetzt nicht erwartet. Also Ivan‘s Satz, das Haus gehöre mehr oder weniger den Katzen, ist irgendwie zutreffend. So viele Katzen habe ich jetzt nicht erwartet. Etliche, die drinnen sein dürfen, viele die nicht rein dürfen und wieder rausgeschmissen werden, als sie es doch irgendwie rein schaffen. 2 Hunde… Fusche. Draußen Hasen , Meerschweinchen, kleine Hühner und Riesenhühner.  

Ivan sagt, ich könne hier duschen gehen. Nööö, ich finde Duschen wird völlig überbewertet 😎

Die Hunde sind mega kuschelbedürftig und auch die eine oder andere Katze holt sich Streicheleinheiten ab. Ivan bastelt sich eine Liste zum Abhaken, dass er in den nächsten 10 Tagen keine Tiere vergisst….

Weit nach 21 Uhr kommen wir bei Sandra an. 

Ich gehe recht bald schlafen…der Körper verlangt nach Erholung. Netz habe ich auch nicht und nach Blog Schreiben ist mir auch so überhaupt nicht… sorry. 

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