03.01.23 Domrémy-la-Pucelle – Rouvres-La-Chetive – 22,2 km (1187,8 km)

Created with Sketch.

03.01.23 Domrémy-la-Pucelle – Rouvres-La-Chetive – 22,2 km (1187,8 km)

Jean Louis hat schon Frühstück vorbereitet. Auch meine Credencial ist abgestempelt und liegt auf meinem Platz. Ich nehme das Gästebuch mit an den Platz und fange einfach mal an. Nebenbei lese ich bzw. suche ich deutsche Einträge…. Es gibt gerade mal eine Handvoll deutsche Pilger, die hier sich im Buch verewigt haben. Dann dürften auch nicht viel mehr hier gewesen sein, denn die meisten lassen  schon ein Dank in Worten da… die einen knapp,  andere mit 5-7 schönen Sätzen , andere mit selbstgemalten Kunstwerken und Gedichten und wiederum anderen geht es eher darum, sich selbst ein kleines  „Denkmal“ zu setzen statt sich für die Unterbringung, das Willkommen-sein zu bedanken. Naja, so verschieden, wie wir Menschen halt sind. 

Auf jeden Fall entdecke ich nur ganz wenige deutsche Pilger und auch andere Nationen sind kaum vertreten, meist nur die „Heimspieler“… die Franzosen. Und das sind dann auf 10 Jahre – da ging dieses Buch an den Start – auch nicht so viele. 

Also wissen wenige von dieser Übernachtungsmöglichkeit an diesem schönen Ort. Sehr schade. 

Nicht nur, weil die schön ist, sondern auch, weil die Herausforderung dieses Weges bis Le Puy  ja darin besteht, dass es zu wenige Unterkünfte gibt. 

Ich hab schon mal Martin Dex, der in verschiedenen Pilgerforen nicht nur aktiv sondern auch Administrator ist, informiert. 

Jean Louis habe ich die Liste von den Franzosen gegeben, da sollte er sich mal kümmern, dass er da rein kommt. Und wenn ich mal Zeit habe, könnte ich ja mal die Jakobusfreunde informieren. 

Zeit… die läuft nach „Landung“ irgendwie immer davon…

Gestern Abend hatte ich einige wichtige Telefonate und anderen Austausch mit der Heimat und Zack, war der Abend schon wieder rum. 

Ich müsste dringend Platz auf dem Telefon schaffen 🙈🙈🙈 Denn es fehlt Platz für GPS Daten. 

Mir hat jetzt Pilger Hendrik( den ich damals nach der Jagd hinter Bad Oldesloe getroffen habe) erklärt, wie ich eben diese Daten runterlade und mit Komoot verbinde, um wieder auch notfalls online oder noch besser auch offline einer Linie folgen kann 😅

Jean Lois ist so nett und ruft bei den Pilgerfreunden an, bei denen ich morgen gerne nächtigen würde. Ich kam leider nicht weiter, sie sprechen nur französisch. Da müsste ich mal auch dringend n Satz einstudieren / lernen… 

Habe Glück, das Bett ist gesichert.

Dafür erreiche ich das Hotel nicht am heutigen Etappenziel. Das ist die einzige Übernachtungsmöglichkeit dort.  Aber mein Büchlein verweist auf einen Bus, der wohl 4x am Tag zwischen Rouvres-La-Chetive und Neufchateau fährt.  Den Ort habe ich gecheckt,  dort gibt es noch genug Kapazitäten in einem  Hotel, dass mit 51€  wahrscheinlich ähnlich zu Buche schlägt wie eben das am Etappenziel. Die Fahrerei ist zwar auch irgendwie lästig, hinzu kommen dann nochmal Kilometer🥾 am jeweiligen Ort, aber weder heute noch morgen habe ich ne 30km – Etappe vor mir. 

Ich versuche es einfach nochmals später und dann kann ich ja immer noch das andere Hotel buchen. 

Draußen ist dichter Nebel. Nebel am Morgen, Sonne am Mittag? 

Eigentlich hat „mein“ Wetterbericht tatsächlich schon Sonne am Morgen versprochen… aber seit wann sind Wetterberichte zuverlässig?! 

Wie sage ich immer zu den Gästen?? Gucken Sue sich 3- 5 Wetterberichte an und entscheiden Sie sich für den besten oder eben den Durchschnitt. 

Bevor ich starte, schaue ich mir erstmal die Basilika in aller Ruhe an, zünde eine Kerze an. Auch draußen gibt es noch einiges zu entdecken. 

Der Weg heute ist abwechslungsreich.. von Asphaltstraße über Feld-und Wiesenweg bis Waldweg alles dabei. Vorbei an kleinen Bächlein, überschwemmten Wiesen und durch kleinere Ortschaften. Aber es ist immer noch grau. Dieser nebelige Dunst hält sich eisern. Grau ist alles andere als meine Lieblingsfarbe. Hat den Vorteil, dass ich gut voran komme, denn das Fotohandy darf größtenteils in der Tasche bleiben. Gedanklich treibe ich immer wieder weg, Denke heute viel über die Nationalheldin nach und über meine Zeit in der Schweiz und auf dem Bürgenstock, letzteres sicher geschuldet der schönen Begegnung mit Line gestern.

Größere Steigerungen sind heute nicht zu bewältigen. 

Ich bin müde… macht das gerade das Wetter mit mir oder war es einfach mal doch zu wenig Schlaf?! 

Ich schaue immer mal wieder bei Google Maps nach, ob ich noch auf dem richtigen Weg bin. Es scheint mehrere ausgeschilderte Wegalternativen zu geben. 

Ich muss mich unbedingt um die Offline-Karten kümmern, denn das Netz verabschiedet sich immer wieder mal. 

Das Hotel am Etappenziel ist nach wie vor nicht erreichbar.  Ich buche also das andere. Ein Bus geht erst um 17 Uhr nach Neufchateau. Ich bin aber schon weit vor 16 Uhr da! Hmmmm.

Ach komm! Ich versuche es einfach mal mit Daumen raus! Hab ich ja als Teeni auch oft gemacht.  Und hey… schon das 3. Auto hält… super!  Und nimmt mich mit. Ein älterer Herr, wir „unterhalten“ uns mit Händen und Füßen 😅 Die Fahrt dauert ja man gerade 10 Minuten und der Fahrer lässt mich an einem  Kreisverkehr Nähe Stadtkern raus. Ich laufe noch 1,5 km zum Hotel. Dort ist man überrascht, dass eine Buchung reingekommen ist. Aber 5 Min. später kommt der Besitzer, gibt mir den Schlüssel und fertig. 

Gegenüber vom Hotel ist ein Fabrikverkauf eines Käseherstellers… oh wie dein, ich liebe französischen Käse und ganz besonders Ziegenkäse… Abendessen gesichert. 

Ich bin müde, so müde… dass ich mich sogar bei dem Gedanken ertappe…. “ Einfach mal paar Tage bleiben.. nix machen”  Pause in Dijon wird mein neues Ziel vor Augen.

Statt nix zu machen raffe ich mich nochmals auf um die Bushaltestelle für morgen zu checken. Nicht, dass das irgendwas schief geht.  1,8 km zum Bahnhof. Puhhh. Und ich bin müde. Aber sicher ist sicher. Und das war auch eine gute Idee. Wie ich es mir schon dachte, ist es nicht sofort ersichtlich, wo mein Bus fahren wird. Ich halte einfach Ruben Busfahrer Handy mitÜbersetzubgsApp vor die Nase und es klappt mit uns😅

Nun, da das geklärt ist, ziehe ich nochmal paar Meter in den Stadtkern rein. Und bin total überrascht. Ich entdecke eine wunderschön beleuchtete Straße mit riesiger “Schneekugel” und eine ebenso schöne Kirche… in der Stadt, in der ich eigentlich gar nicht sein wollte. 

Weiter geht es zu einen Supermarkt und dann ab ins Hotel. 

Ich habe ein gutes WLAN und so lande ich – immer noch müde- in einer Mediathek. Und ich, die niemals sich diese online-Serien reinzieht ( außer halt Bergretter etc😅) lande genau eben bei solcher online Serie… und ziehe mir einen Teil nach dem anderen rein… alle 7 Folgen 🙈🙈🙈

Na dann werde ich ja morgen… ach was, HEUTE , schön müde sein. Ich dusselige Kuh. 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert