01.04.23 Mansilla de las Mulas – León -18,8 km (2.877,8 km) 

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01.04.23 Mansilla de las Mulas – León -18,8 km (2.877,8 km) 

Eine nicht allzu schlechte Nacht. Es hat keiner so übermäßig viel geschnarcht oder andere Konzerte von sich gegeben 😉

Außerdem war unser Doppelstockbett neben dem Fenster. So haben wir einfach mal für frische Luft gesorgt.

Allgemeines Aufstehen gegen um 7 Uhr. 

Und heute mal ein Thema, über das man seltener spricht, aber eben auch zum Camino gehört und ganz menschlich ist 😎 🚽 

Bin mit besten Vorsätzen hoffnungsvoll in Richtung „Behinderten-WC“ aufgebrochen. Ich öffne schwungvoll die Tür und upps, da sitzt bereits ein koreanischer Pilgerkamerad und drückt was dat Zeug hält. Na immerhin sitzt er und hockt nicht drauf 😎😜

Trotzdem… für mich hat sich das nun erledigt.  Ja, ich gehöre eigentlich der Spezies „Heimscheißer“ an. Bis zum Fuße der Pyrenäen war das aber kein Thema, war ja größtenteils alleine in den Unterkünften.  Nun ist das auf jeden Fall mit ein Grund, warum ich hin und wieder ein Privatzimmer vorziehe. Irgendwann muss man ja mal auf die Toilette. 

Außerdem habe ich auf diesem Camino ja die Damen Flachstrick mit dabei. Einige von euch Lesern, die vielleicht selbst betroffen sind, wissen, dass das Anziehen wie auch Ausziehen nicht immer ganz leicht ist und eigentlich möchte Frau das auch nicht unbedingt vor 10- 30 anderen Mitmenschen machen. Nicht immer ist die Toilette eine gute Ausweichmöglichkeit. Auch das ist also mit ein Grund, warum ich hin und wieder ein Privatzimmer bevorzuge. Und letztendlich das Blog-Schreiben. Denn meine bevorzugte Schreibzeit ist zwischen 22 Uhr und 8 Uhr. Nicht die beste Zeit in einem Schlafsaal😎

Das wollte ich nur mal erwähnen. 

Falls hier jemand wie Hans ( Beitrag gestern/ vorgestern) kopfschüttelnd denkt : „Was ist das denn für eine Pilgerin? Schläft im Hotel und nimmt Rucksacktransport in Anspruch!“

Apropo…

Ich entscheide mich wieder für die Zehensocken. Das war gestern auf jeden Fall für den dunkelroten großen rechten Zeh sehr heilsam. Tut schon weniger weh. An der Ferse sieht es noch… naja, ich verzichte mal auf bildliche Erklärung und Bilder sowieso. 

Das rechte Fußgelenk ist auf jeden Fall dicker als das Linke. Ich bin einige Male umgeknickt. Aber mir fällt auch gerade ein, dass ich mir dort mal als Kind einen Bruch zugezogen habe und es bei Überanstrengung  schneller mal muckt als der andere Fuß. Wahrscheinlich reichte dem allmählich, könnte ich verstehen. Seit über 5 Monaten im Dauerstress der Arme Fuß. Beide! Bald geschafft Jungs. Noch ein bisserl durchhalten. Ich bin euch auf jeden Fall mega dankbar🙏🫶🙏Ohne euch Füße wäre das hier nicht machbar. 

Ralf und ich verpassen uns im Aufbruch irgendwie, treffen uns dann aber in der einzigen geöffneten Bar und auch Andreas tankt hier Kaffee. Wir gehen heute gemeinsam. Der Weg ist eigentlich unspektakulär und bleibt größtenteils in der Nähe der Straße und führt mehr oder weniger durch Vororte und teils etwas Industriegebiet. 

Aber der Himmel sorgt immer wieder mit schönen Farbspielen für etwas Abwechslung – auch das ist Meseta. Beim Start ist es recht kühl, gerade mal 2 Grad. Durch‘s Laufen wird uns schnell warm und die Sonne ist uns wieder wohlgesonnen. Sehr sehr dankbar für das tolle Wetter ☀️☀️☀️. Mein ersten Camino Frances war eher verregnet. 17 Regentage und 2 Schneetage, obwohl ich Ende April gestartet bin . 



Gegen 12.30 Uhr haben wir schon  Leon erreicht. Wir treffen auf Ruth und etwas später auf eins der drei australischen Paare von meinen ersten Etappen. Die Wiedersehensfreude ist riesig. 

Unsere Wege trennen sich. Ich darf heute ganz in der Nähe der Kathedrale Hotel mit Sauna und Pool Genießen – vielen vielen Dank dem edlen Spender, der hier nicht genannt werden möchte 🙏❤️🙏 Sauna… ich werde es genießen. 

Auf dem Weg dahin genieße ich mal wieder Churros … statt Feierabend – Radler. 

Die Kathedrale ist wunderschön, habe ich aber schon vor 13 Jahren besichtigt und so verzichte ich heute darauf zugunsten der Wellnesszeit. 

Me-Time – wie wundervoll. Spanische Sauna – wir brauchen nicht drüber reden. Das wird hier komplett anders praktiziert. Ein Handtuch habe ich auch nur auf Nachfrage bekommen. Hier geht man im Badeanzug rein und eben, das Handtuch nutze nur ich . Mir kommen ganz plötzlich die Tränen… ganz leise. Ich vermisse für einen Augenblick mein normales Leben. 

Bin ich sonst eher kein Schwimmbad-Gänger, lockt mich  dieses kleine Becken allerdings mit seinen vielen Düsen, die sind mega wohltuend für sämtliche Muskelpartien. 

Die 90 Minuten, die ich bleiben darf, sind schnell um. 

Im Anschluss bisserl Fußpflege. Der Riesenblase rücke ich mit Jod zu Leibe um sie komplett auszutrocknen. Das geschwollene Fußgelenk sowie der große Zeh bekommen eine Massage mit Voltaren, der Rest mit erfrischender Fußcreme. 

Dann geht es in die Stadt. Auch hier gibt es heute eine Prozession. Menschen über Menschen. Eigentlich wollte ich auswärts essen, aber irgendwie sind mir das plötzlich viel zu viel Menschen. Ich hole mir aus dem Supermarkt Salat,  Brot und Guacamole. Reicht für heute… hatte ja schon leckerste Churros am Nachmittag.

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