17.03.23 Los Arcos – Logroño – 27,6 km ( 2.576,2 km) 

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17.03.23 Los Arcos – Logroño – 27,6 km ( 2.576,2 km) 

Was für eine kalte Nacht! Trotz meiner heißen Wasserflaschen im Schlafsack friere ich! Ich bin in diesem Fall mal froh, als die ersten Pilger anfangen zu rascheln. Um 6 Uhr, auf diesem Camino ja nicht so ganz meine Zeit, aber passt. 

Alle sagen, dass sie es kalt hatten!! 

Ziehe meinen Aufbruch dann doch noch etwas heraus, in der Bäckerei soll es ja Frühstück geben und die öffnet erst um 7 Uhr, so gestern die Besitzerin zu mir. Mit mir bricht auch Teresa auf. Die Bäckerei ist der Flop schlechthin. Sie hat nur Kaffee aus dem Automaten, ziemlich wässerig. Kein Brot oder Ähnliches, nur Cookis in allen möglichen Geschmacksrichtungen. Und da habe ich bereits gestern festgestellt, dass sie mir zu staubig sind. 

Ok… Kaffee To Go und los geht’s. 

Wir haben ein ziemliches Tempo drauf, im nächsten Dorf eine geöffnete Bar zu finden… Kaffeeee. Hinter uns gehen Jana und Takashi. 

Gemeinsam genießen wir noch einen wundervollen Sonnenaufgang. 



Im nächsten Dörfchen gibt es nur eine kleine Tienda ( Geschäft), aber immerhin Kaffee aus dem Automaten und 3 Stühle vor der Tür. Mir fällt ein, dass ich noch Brot von vorgestern😅 im Rucksack habe und Guacamole 😋 Besser als nix. 

Einen Kilometer weiter gibt es schon wieder ein Dörfchen und dort finden wir ein geöffnetes Restaurant…einige Pilger sind schon da, unter anderem Ludovico und HP, sie hatten in der anderen Herberge geschlafen. 

Nun gibts leckeren Café con Leche und Croissant und vor allem eine Pause im Warmen😊

Die ersten knapp 8 km sind schon gemacht 🥾👏🏻 Weiter geht’s…. 

Schöne abwechslungsreiche Strecke… ein ständiges AUF und AB… vorbei an Weinfeldern, blühenden Mandelbäumen, Olivenhainen.  Mal Sonne, mal Wolken und auch ein Regenschauer. 

Um 12 Uhr sind wir tatsächlich in Viana – 18 km geschafft. 
Es gibt eine ausgiebige Mittagspause – und Pinchos natürlich. 

Die Hälfte der Anwesenden sind Pilger und wir kennen uns alle. 

Bald schon wird sich das ändern. Einige bleiben heute hier, andere gehen wie wir weiter bis Logroño, pausieren dort eventuell einen Tag oder ziehen weiter. Andere kommen… Und so wird sich die Pilgerschar nun allmählich vermischen. Manche wird man unterwegs irgendwann wieder treffen, andere nicht… 

Buen Camino euch allen, uns allen 🥾❤️🥾

Apropo… ich weiß nicht, ob ich es schon geschrieben habe oder nicht … viele Spanier wünschen uns fröhlich ein „Buen Camino“ 🥰

Teresa und ich gehen weiter. Uiiii… ganz schön warm, doch lt. Wetter-App nur 18 Grad… aber es fühlt sich an wie 25 Grad. Aber schön😍 Überall blüht es, und es riecht nach Frühling. 

Wir verlassen Navarra und sind nun im La Rioja!


Hier kommt meine Lieblingsweinsorte her, oder ist es meine Lieblingsweinsorte, weil sie aus dem Rioja ist???? Weiß ich nicht so genau! Vor meinem ersten Camino 2010 mochte ich ja gar keinen Wein. Das ging erst hier an. Und die Herberge, in der ich 3 Wochen gearbeitet habe, ist mitten im Weingebiet, 20 km von hier entfernt. 

Wie auch immer… wann immer ich die Wahl habe, entscheide ich mich für einen Rioja 😊

Wir passieren die Stempelstelle von Doña Felisa und ihrer Tochter Maria, bekannt bei vielen vielen Pilgern🥰 Auch ich habe in meiner ersten Credencial einen Stempel von hier. Wieviel 1000ende Pilger haben sie wohl hier begrüsst, willkommen geheissen??? Angefangen hat alles, als Doña Felisa schon 70 Jahre alt war. Sie wurde vom Pastor gebeten, die Pilger zu zählen. Da sie weder Schreiben noch Rechnen konnte. Später hat die Tochter selbst den ”Job” übernahmen. Nicht selten haben sie Pilger verarztet, Ihnen gute Ratschläge gegeben. Man konnte bei ihnen Feigen, Wasser und Liebe bekommen und so stand es auch auf ihrem Stempel: Higos, Agua y Amor ❤️ Der Tisch steht noch immer da und einige Gedenktafeln. Maria war in den letzten Jahren nicht mehr so zufrieden, sagte, der Weg hat sich verändert… die Pilger hätten sich verändert. Rennen teilweise und genießen gar nicht mehr den Weg….

Schon gegen 15 Uhr erreichen wir Logroño.  😅😅 Wir werden uns später sicher sehen. 

Ich habe mich für das Hostel „Winderful“ entschieden  und treffe dort auf die koreanische Truppe. Einer der Jungs sagt, es wäre das beste Hostel ever, in dem er bisher war. Da hat er nicht ganz unrecht, es ist echt schön und sauber. Ich nehme ein Bett in einem 👩-Schlafraum, das hat nur 6 Betten und alle mit cooler Privatspähre. Nachdem in der letzten Nacht jemand erkältungsmässig ziemlich angeschlagen war, bin ich etwas vorsichtig. So kurz vor dem Ziel (bin ja auf dem letzten 1/4 der Strecke 😅) brauche ich keine Ansteckung). 

Es scheint nur noch eine weitere Frau hier reserviert zu haben, ist aber noch nicht da. 

Zeit zum Regenerieren. Dann kommt sie. Ist bisserl anders  drauf. Hat gar keine Sachen dabei. Setzt sich erstmal im Schneidersitz auf den Boden und ja… keine Ahnung. Ist Schokolade und Bonbons.

Ich ziehe los… brauche noch eine Sonnenbrille. Ich treffe auch nochmals auf Lorena und Stephano und auch René. Alle drei werde ich wohl vorläufig nicht wiedersehen… Sehr Schade! Wir hatten sehr lustige Momente. 

Ein Kommen und Gehen! Andere werden kommen… 

Habe mit Teresa einen herrlichen Abend in der Altstadt, anfangs waren auch noch Javier und ein spanisches Pilgerpärchen dabei. Javier hat uns in die Straße der Pinchos geführt. Soooo lecker😋😋😋😋 Und die Bar‘s übertrumpfen sich mit ihren Angeboten… meeeega. 



Die Altstadt ist herrlich voll… gefüllt mit spanischem Lebensgefühl…soooo schön. Ich genieße es in vollen Zügen.

Zum Wein ein Pincho oder umgekehrt?  So lecker! 

Teresa und ich gehen noch in den Irish Pub, schließlich ist heute St. Patrick‘s Day… man muss die Feste feiern wie sie fallen😅

 

Und schon hat Frau neue Kopfbedeckung 🤣


Zurück in meiner Unterkunft bin ich erstmal alleine. Die Dame kommt ne Stunde nach mir lautstark und verkündet, dass es draußen regnet. Also bei mir in der Koje ist trocken.  Ne Stunde später zieht sie genauso lautstark wieder los und das Prozedere wiederholt sich bis um 3.30 Uhr noch 3 mal. Einmal sitzt sie vor ihrem Bett und futtert wieder Schokolade. So ganz geheuer ist mir nicht. 

Mann eh, da hat man mal so ein cooles Hostel und dann sind es die „ Mitbewohner“ …die einen nicht schlafen lassen.  Beziehungsweise, die eine! Ich wünschte, ich läge nebenan im 10er Zimmer mit den Koreanischen Pilgern 😃

4 Antworten

  1. Martin Dexheimer sagt:

    Maria ist 2020 verstorben.
    Wer jetzt unter dem Feigenbaum steht? Hast du jemand getroffen?

    Ich hörte eine Nichte ist ab und zu vor Ort.

  2. Martin Dexheimer sagt:

    Und… Heute in Ventosa?

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